Nach dem Cup-Play-in ist in der win2day BSL vor der nächsten Liga-Runde. Einige Teams müssen somit dieses Wochenende mit einer Doppelbelastung zurechtkommen. Gestern, Freitag, noch haben sich die Dragonz (gegen Fürstenfeld), die Lions (gegen den SKN) und die Bulls (gegen BC Vienna) ins Viertelfinale des Basketball-Austria-Cups gekämpft. Schon am morgigen Sonntag sind fast alle Mannschaften wieder im Einsatz, denn in der Basketball Superliga stehen gleich fünf Top-Partien an. Von Derbys über Traditionsduelle ist da alles dabei – wobei eine Frage die Fans wohl ganz besonders beschäftigt: Wie lange können die Flyers noch von Sieg zu Sieg fliegen? Seit mittlerweile neun Partien mussten sie nicht mehr als Verlierer vom Feld. Die bisher einzige Saisonniederlage setzte es gegen Meister Oberwart und damit ausgerechnet jenes Team, das auch am Sonntag wartet.
Mit mittlerweile neun Siegen in Folge haben die Raiffeisen Flyers Wels bereits einen Vereinsrekord aufgestellt. So wie die Oberösterreicher derzeit die Konkurrenz förmlich überrollen, stellt sich langsam, aber sicher die Frage, ob nicht sogar ein Liga-Rekord in Reichweite liegt. Zu diesem fehlen momentan freilich noch ein paar Siege, sollte aber am Sonntag auch Meister Oberwart in Wels unter die Räder kommen, so kann den Flyers aber zumindest die Rolle als Titelverteidiger wirklich niemand mehr absprechen. „Mehr Top-Spiel geht fast nicht. Uns trennt nach der Hinrunde nur ein Sieg. Das Wichtigste ist, dass wir uns nie auf unseren aktuellen Lauf ausruhen, denn die Gunners werden uns über 40 Minuten mit aller Härte fordern”, gibt Head Coach Sebastian Waser einen Ausblick, wie schwierig der zehnte Erfolg hintereinander wird.
Die Gunners, derzeit Liga-Dritter, sind allerdings die einzige Mannschaft, die den Flyers in dieser Spielzeit schon eine Niederlage zufügen konnte. „Wels ist unsere nächste Herausforderung. Jeder ist sich bewusst, dass es um die Tabellenspitze geht. Die Herausforderung für uns ist ihre harte Verteidigung und ihr Umschaltspiel. Sie haben einen sehr ähnlichen Spielstil wie wir und sind ein ausgeglichenes Team. Wir haben sie bereits im Supercup geschlagen. Also wissen wir, dass es machbar ist. Es wird ein interessantes Spiel. Wenn wir ein hohes Tempo halten können, haben wir gute Chancen“, glaubt Gunners-Trainer Matthew Otten an seine Spieler.
Niederösterreich-Derby
Nichts Neues sind lange Siegesserien übrigens auch für die Teilnehmer des Niederösterreich-Derbys am Sonntag. Die Arkadia Traiskirchen Lions haben die BK IMMOunited Dukes zu Gast. Die Löwen konnten die Klosterneuburger, die als Serienmeister der 80er mehrere beindruckende Runs lieferten, heuer bereits einmal schlagen. Die Dukes wollen sich nun revanchieren. „In Traiskirchen ist es nie ein leichtes Spiel. Am Sonntag müssen wir wieder mehr zu konstanter Defense und unserm Teamplay finden“, glaubt Lennart Burgemeister den Weg zum Erfolg zu kennen. Teamplay war übrigens auch das Erfolgsgeheimnis der Traiskirchner, als sie 2018 beeindruckende 16 Siege in Folge sammelten. „Das Spiel gegen unseren Rivalen Klosterneuburg wird wie immer mental und körperlich hart werden. Ich weiß, dass die Spieler zu 100 Prozent bereit sind und nun auch in der Superliga wieder auf die Siegerstraße zurückkehren wollen, jeder muss einen Schritt nach vorne machen und wir werden es schaffen“, zeigt sich Assistant Coach Paulius Brakus nach dem Cup-Erfolg vom Freitag optimistisch. Die Lions müssen dabei erneut ohne Bene Güttl und Delvon Johnson auskommen.
Steiermark-Derby
Derby-Time ist auch in Steiermark angesagt, wenn Graz und Oberwart aufeinandertreffen. Die auf Platz 4 vier liegenden Grazer gehen als klarer Favorit in das Duell gegen den weit abgeschlagenen Landesrivalen. Dennoch: „Die Panthers haben sich in den letzten Wochen gesteigert. Wir werden sie sicher nicht unterschätzen“, betont UBSC-Teamchef Ervin Dragsic im Vorfeld. Seine Mannschaft hält übrigens bei einem Vereinsrekord von fünf Siegen Folgen. Davon können die Panthers aktuell nur träumen. Für ausgeschlossen hält Fürstenfeld-Spieler Georg Wolf einen Erfolg aber nicht: „Ein steirisches Derby gegen Graz ist immer etwas Besonderes. Wir sind sicher nicht in der Favoritenrolle, wollen aber natürlich versuchen den zweiten Auswärtssieg in Folge zu holen.“
Siegesserien en masse
Immer für Spannung sorgt auch das Match Swans gegen BC Vienna, immerhin kämpften diese Mannschaften in den vergangenen Jahren mehrfach um Meistertitel. Die erfolgsverwöhnten Fans der beiden Klubs durften sich in der Vergangenheit zudem immer wieder über imposante Siegesserien freuen. In Erinnerung bleibt etwa der 10:0-Run der Wiener nach dem Meisterjahr 2013/2014 oder die 15 Spiele andauernde Siegesserie vor zwei Jahren. Da sich der BC unlängst noch einmal verstärkt hat, scheint ein neuer Erfolgslauf durchaus möglich. Die Schwäne sind jedenfalls gewarnt, wie Coach Thomas Crab bekräftig: „Mit den beiden neuen Spielern unterstreicht Vienna seine Ambition, auf die Meisterschaft losgehen zu wollen. Ich kenne Gaines, er ist ein hochprozentiger Scorer, der in viel besseren Ligen als der österreichischen herausragende Zahlen abgeliefert hat. Von nun an wird wohl kaum jemand Vienna unterschätzen, wir jedenfalls auf keinen Fall.“
Zwei Teams im Aufschwung?
Abgerundet wird der Spieltag von der Begegnung SKN St. Pölten Basketball gegen BOSCO BULLS. Nicht unbedingt ein Prestige-Duell, wenn man sich die Tabelle anschaut, schließlich belegen die beiden Traditionsklubs derzeit die Plätze acht und zehn. Allerdings war zuletzt durchaus ein Aufwärtstrend zu erkennen. Die Bulls haben sich gerade erst souverän für das Cup-Viertelfinale qualifiziert und der SKN holte unlängst den ersten Saisonsieg und stoppte damit eine lange Negativserie. Dass die St. Pöltner es auch anders können, haben sie übrigens erst in der vergangenen Saison bewiesen. Damals starteten sie 6:1 in die neue Spielzeit.
Erfolgsverwöhnter als Bulls und SKN waren heuer die Dragonz aus Eisenstadt, die bereits eine fünf Spiele andauernde Siegesserie aufs Parkett zauberten. Sie haben diesen Sonntag aber spielfrei. Alle Infos zur anstehenden Runde gibt es wie immer hier.
Text- und Bildquelle: Österreichischer Basketballverband