Sarah Lagger gewinnt Fünfkampf souverän
Als klare Favoritin war Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union) in den Fünfkampf der Frauen gestartet und sie wurde dieser Rolle auch vollauf gerecht. Mit 8,75s über die 60m Hürden erzielte sie ihre schnellste Zeit seit vier Jahren, auch der Hochsprung gelang mit 1,78m ausgezeichnet, damit blieb sie nur um 3cm unter ihrer Bestleistung. Auch im Kugelstoß war die gebürtige Kärntnerin mit 14,53m klar die Beste des Tages, damit lag sie auf Bestleistungskurs im Fünfkampf. Mit 5,80m im Weitsprung ließ sie dann ein paar Punkte liegen. Den abschließenden 800m-Lauf startete Lagger sehr ambitioniert, konnte das Tempo aber nicht ganz bis ins Ziel halten und kam nur auf 2:18,26min. Insgesamt ergab das 4.381 Punkte und den schon dritten Staatsmeistertitel im Fünfkampf nach 2016 und 2022, neue PB wurde es aber keine. Die ehemalige Junioren-Weltmeisterin scheint trotzdem nach ihrem Trainerwechsel zur Gruppe von Attila Zsivoczky in Ungarn wieder auf einem guten Weg in Richtung Weltklasse zu sein. Wie erwartet ging Silber an die zweimalige Hallen-Staatsmeisterin Chiara-Belinda Schuler (TS Hörbranz), die zwar von einer Fußverletzung leicht gehandicapt war, aber trotzdem insgesamt 3.905 Punkte erzielte. Den letzten Podestplatz holte sich schließlich Lokalmatadorin Sophie Kreiner (ATSV Linz LA), die Bronzemedaillengewinnerin der U20-EM 2023 kam auf 3.804 Punkte.
Sarah Lagger: „Bei den Hürden war bis auf die ersten Schritte der Lauf sehr ok, da merke ich dass in der Schnelligkeit doch viel weitergegangen ist, daran haben wir viel gearbeitet. Bei Hoch waren einige sehr gute Sprünge dabei und im Kugel stoße ich jetzt konstant über 14 Meter. Im Weit waren die Sprünge schon besser als zuletzt, aber ich habe heute den Balken nicht getroffen. Über 800m bin zwar schnell angegangen, aber alleine laufend konnte ich das nicht ins Ziel bringen. Mit der Gesamtpunktezahl bin ich mäßig zufrieden, bin aber happy was in den letzten paar Monaten schon weitergegangen ist.“
Frauen-Nachwuchstitel an Ober- und Niederösterreich
Bei den österreichischen Meisterschaften der Juniorinnen ging die letztjährige U18-Meisterin Olivia Benesch (PSV Wels Leichtathletik) als aussichtsreichste Anwärterin auf Gold ins Rennen. Und die Oberösterreicherin konnte mit 3.143 Punkten (PB) auch gleich in der nächsten Altersklasse den Titel holen. Silber und Bronze holten sich Sophia Höfer und Franziska Pichler (beide TGW Zehnkampf-Union) mit 3.003 und 2.964 Punkten (PB).
Olivia Benesch: „Ich freu mich voll über den Titel, aber ich kann noch an einigen Sachen arbeiten. Kugel war sicher positiv, bei den anderen Disziplinen ist sicher noch mehr drinnen. Aber für den ersten U20-Mehrkampf hat das ganz gut gepasst.“
In der U18-Klasse war es lange spannend, nach mehrfachem Führungswechsel konnte sich am Ende Sarah Daxböck (Union St.Pölten) mit Gold belohnen, sie kam auf 3.420 Punkte (PB). Weitsprung-Neo-U16-Rekordlerin Deborah Achleitner (IAC) errang mit 3.179 Punkten (PB) noch Silber, die nach vier Disziplinen noch an der Spitze liegende Vorjahreszweite Angel Osasiemen Osaron (SKV Feuerwehr Wien) musste sich diesmal mit Bronze begnügen, sie erzielte 3.158 Punkte.
Lasch verteidigt Männer-Titel
Der zweite Tag der Staatsmeisterschaften der Männer begann mit einer Hiobsbotschaft, der nach dem ersten Tag Zweitplatzierte Niklas Voss (Sparkasse SG Götzis) konnte den Siebenkampf nicht fortsetzen, die Muskelverhärtung ließ kein Hürdenlaufen zu. Damit war der Weg zur Titelverteidigung für Leo Lasch (TGW Zehnkampf Union) frei, der gleich gut mit 8,69s über die 60m Hürden fortsetzte. Der Oberösterreicher war dann auch im Stabhochsprung mit eingestellter PB von 4,90m ungefährdet, gechoacht wurde er in diesem Bewerb von seinem ausgeschiedenen Konkurrenten Niklas Voss. Der Lokalmatador durfte sich dann wenig später nach 2:54,57 min (PB) über 1.000m mit total 5.473 Punkte über eine neue persönliche Bestleistung und seinen zweiten Hallen-Siebenkampf-Titel in Serie freuen. Nach dem Ausfall von Voss ging es im Zweikampf zwischen Philip Zallinger und Simon Hummer (beide TGW Zehnkampf Union) nun um Silber. Beide hatten über die Hürden neue PB´s aufgestellt, nach dem Stabhochsprung hatte Zallinger aber bereits mehr als 200 Zähler Vorsprung auf Hummer. Auch die 1.000m änderten an dieser Reihenfolge nichts mehr, 4.921 bzw. 4.660 Punkte standen am Ende für Silber und Bronze in der Wertung.
Leo Lasch: „Der heutige Tag ist definitiv besser gelungen als der gestrige. Ich war viel lockerer, das hat man bei allen Disziplinen gesehen. Die Hürden waren schon sehr gut, da bringt mein Grazer Trainerteam sehr viel, und auch im Stabhochsprung sind die 5 Meter sehr bald drinnen, das spüre ich. Super war die Unterstützung von Niklas, toll dass er extra hiergeblieben und mir geholfen hat. Es war sehr schade, dass er nicht weitermachen konnte, ich freue mich schon auf spannende Wettkämpfe mit ihm im Sommer. Um die Bestleistung neben dem Titel habe ich über 1000m noch gekämpft, die wollte ich schon noch schaffen.“
Niklas Voss: „Wir haben gestern noch fast zwei Stunden massiert und aufgelockert, aber wir haben die Verhärtung leider nicht ganz rausbekommen. Ich habe noch für die Hürden aufgewärmt, habe aber gesehen, dass das Risiko zu groß ist und ich keine ärgere Verletzung riskieren will. Die Form ist ja ausgezeichnet, darum erwarte ich mir für die Freiluftsaison eine deutliche Steigerung.“
Auch beide Nachwuchstitel der Männer and die TGW Zehnkampf Union
In der U20-Klasse der Männer lagen Paul Prechtl (Union LA Eugendorf) und Alexander Heinz (TGW Zehnkampf Union) nach Tag 1 nur um zwei Zähler auseinander. Der Salzburger setzte sich mit tollen 8,30s (PB) über die 60m Hürden etwas ab, mit 4,40m im Stabhochsprung schlug Heinz aber zurück und übernahm mit 4 Zählern Vorsprung die Führung. Diese gab er nicht mehr ab, 2:48,97 min (PB) brachten ihm insgesamt 4.957 Punkte und damit nach dem Mehrkampftitel im Freien nun auch jenen in der Halle. Prechtl auf dem Silberrang und Noah Bolter (Sparkasse SG Götzis) als Bronzener erzielten mit 4.757 bzw. 4.363 Punkten wie der Sieger ebenfalls neue PB.
Alexander Heinz. „Ich konnte schon damit rechnen am zweiten Tag stärker zu sein. Gestern im Kugel habe ich extrem gepatzt, aber das hat mich nur zusätzlich motiviert. Die 5.000 Punkte waren mein Ziel, die sind sich nicht ganz ausgegangen, darum bin ich nicht ganz zufrieden. Mit dem Titel bin ich aber sehr happy, der Aufbau jetzt während meiner Bundesheerzeit hat sich sichtlich bezahlt gemacht.“
Bei den U18 Burschen schob sich Antoni Graczyk (TGW Zehnkampf Union) mit sehr guten 8,32s über die 60m Hürden bis auf einen Zähler an den Halbzeitführenden Lorenz Wirth (TS Lauterach) heran, mit 6,50m (PB) im Weitsprung übernahm er diese und baute sie im abschließenden 1.000m-Lauf mit tollen 2:49,99min (PB) weiter aus. Insgesamt kam der Oberösterreicher damit auf 5.012 Punkte und stellte ebenso wie Wirth als Zweiter mit 4.757 Pkt. und Lucas Gschier (ULC Riverside Mödling) als Dritter mit 4.567 Pkt. neue PB auf.
TV-Beiträge werden am Sonntag, 16.2. um 11:20 auf ORF 1 in der Sendung Sportbild und am Dienstag, 18.2. voraussichtlich um 19:30 auf ORF Sport+ und gesendet.
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Text- und Bildquelle: Österreichischer Leichtathletik-Verband | Alfred Nevsimal