Tolle Vorstellung von Pallitsch im Endlauf
Schon im Vorlauf über 1500m hatte Raphael Pallitsch (Union St.Pölten) eine souveräne Vorstellung abgeliefert, musste sich nur Top-Favorit Jakob Ingebrigtsen (NOR) geschlagen geben, mit Rang 2 gelang ihm aber der deutliche Aufstieg ins Finale. 48 Stunden später stand der Burgenländer nun in seinem ersten WM-Finale, ein Top-9-Platz war ihm also bereits sicher. Doch auch diesmal wollte er nicht nur dabei sein, sondern um die vorderen Plätze mitmischen, laut seinen Aussagen nach dem Vorlauf hatte er nichts mehr zu verlieren und konnte locker und ohne Druck in den Endlauf gehen.
Der 35-Jährige startete gleich stark und setzte sich hinter den beiden US-Amerikanern auf Position drei. Nach eineinhalb Runden ging außen der Portugiese Isaac Nader vorbei, wobei es zu den ersten Berührungen kam. Dadurch wurde der ÖLV-Rekordhalter innen eingesperrt und verlor einige Positionen, die er aber mit einem Zwischenspurt auf Bahn 3 laufend wieder gutmachen konnte, nach 800m lag er mit einer Durchgangszeit von 2:02 auf Rang vier. Eine Runde später schob sich der Oggauer sogar auf Platz zwei vor und attackierte in der Kurve den führenden Ingebrigtsen, der aber seinen Ellbogen vehement einsetzte, wodurch Pallitsch etwas die Balance verlor und innen drei Konkurrenten passieren lassen musste. Auch eingangs der letzten Runde gab es noch einmal Körperkontakt, diesmal mit dem Spanier Mariano Garcia, der Österreicher kam schließlich nach ereignisreichen und spannenden 3:41,01min als toller Siebenter ins Ziel. Der oftmalige Hallen-Staatsmeister kann dieses Ergebnis sicher als seinen bisher größten Erfolg in seine Karriere-Bilanz eintragen.
Ingebrigtsen schaffte mit dem Sieg in 3:38,79min damit das Double über 1500m und 3000m, etwas das in der Geschichte von Hallen-Weltmeisterschaften bisher nur der große Haile Gebrselassie 1999 in Maebashi (JPN) vollbracht hatte.
Raphael Pallitsch: (Interview folgt)
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Text- und Bildquelle: Österreichischer Leichtathletik-Verband | Sonja Maleterova