Das Basketball-Nationalteam der Männer unterliegt zum Abschluss der WM-Vorqualifikation vor 1.500 Fans im Schwechater Multiversum Albanien mit 67:78 (31:35). Dabei lässt die zuvor makellos gebliebene Auswahl von Head Coach Chris O’Shea Intensität und Treffsicherheit vermissen. Für die Österreicher, bei denen Debütant Imran Suljanovic mit elf Punkten Top-Scorer ist, bleibt die Niederlage aber ohne Auswirkungen. Der Gruppensieg des ÖBV-Teams vor Armenien und Albanien war schon vor dem abschließenden Spiel fix. Auf die rot-weiß-roten Basketballer wartet nun ein intensiver Sommer: Alle vier Spiele der nächsten Phase der Qualifikation für den FIBA World Cup 2027, in der die deutlich härteren Brocken warten, finden im August statt. Die besten zwei Teams jeder Dreiergruppe steigen auf, die Auslosung erfolgt im März.
Ohne die am Knöchel verletzten Stammkräfte Daniel Friedrich und Fynn Schott finden die Gastgeber im nahezu ausverkauften Multiversum nur langsam in die Partie. Drei Minuten braucht die ÖBV-Auswahl, um das Visier einzustellen. Imran Suljanovic, der bei seinem Länderspiel-Debüt gleich in der Starting-Five steht, sorgt mit einem Dreier für die ersten heimischen Punkte. Nach krachenden Dunks von Luka Brajkovic und Suljanovic gibt es beim Stand von 8:7 auch die erste rot-weiß-rote Führung. Lange bleiben die Mannen von Head Coach Chris O’Shea aber nicht in Front – das erste Viertel entscheiden die insgesamt sehr treffsicher agierenden Albaner mit 19:16 für sich.
Zu Beginn des zweiten Viertels sieht es dann so aus, als würden die Österreicher die nötige Energie aufs Feld bringen, aber die Albaner lassen sich auch durch einige erzwungene Ballverluste nicht aus ihrem Rhythmus bringen. Mit einem 11:2-Run ziehen die Gäste auf 30:19 davon. Die Antwort geben die Heimischen ihrerseits mit einem 8:0-Lauf, der Pausenrückstand beträgt dennoch 31:35.
Auch nach dem Seitenwechsel findet das ÖBV-Team nicht ins Spiel und lässt die Energie in der Defensive sowie das Durchsetzungsvermögen und die Treffsicherheit (35%) in der Offensive vermissen. Die Albaner bauen ihren Vorsprung dank Spielwitz und guter Trefferquote von Downtown (42%) bis ins vierte Viertel immer weiter aus und lassen schlussendlich keine Aufholjagd der Österreicher zu.
„Albanien war bereit, wir nicht“
Nach der 67:78-Niederlage gegen die Nummer 99 der Weltrangliste zeigen sich Trainer und Spieler ernüchtert. „Albanien war bereit, physisch zu spielen, Albanien war bereit, als Team zu spielen. Wir waren es nicht, dann kommt so ein Ergebnis heraus“, sagt O’Shea. Sein Team habe „den Schlüssel nicht gefunden, um die Intensität nach oben zu schrauben. Ich hoffe, dass wir aus der Niederlage lernen“, so der Coach.
Türkei-Legionär Luka Brajkovic, der auf je neun Punkte und Rebounds kam: „Wir sind eine junge Mannschaft, Fehler passieren und gehören dazu. Aber wir müssen mental zu hundert Prozent bereit sein und dürfen nicht mit der Erwartung, das Spiel schon gewonnen zu haben, hineingehen.“ Timo Lanmüller analysiert: „Wir haben defensiv nicht unsere hundert Prozent gebracht. Energie und Fokus haben gefehlt. Das überträgt sich dann auf die Offensive und wir haben auch die Würfe nicht so getroffen, wie es normal der Fall ist.“
Die Devise? „Abhaken, aus den Fehlern lernen, keinen Gegner unterschätzen“, so Brajkovic. Im Hinblick auf das kommende Window im August, wo alle vier Spiele der zweiten Qualifikations-Phase für den FIBA World Cup 2027 auf dem Programm stehen, merkt Lanmüller an: „Vielleicht ist es nach drei Siegen in Folge gut, dass wir noch einmal einen Reality Check bekommen haben.“
Text- und Bildquelle: Österreichischer Basketballverband