Seinen vierten Sieg in den letzten drei Monaten auf der Straße konnte Anatol Friedl einfahren. Der Steirer feierte als erster Österreicher nun den Etappensieg beim Giro della Lunigiana in Ligurien. Im Zweiersprint bezwang er in Chiavari den Belgier Seff van Kerckhove und schlüpfte damit auch ins Leadertrikot der prestigeträchtigen Rundfahrt.
Denn blickt man auf die Siegerliste der vergangenen Jahre, so ist die schwere Junioren-Rundfahrt im Nordwesten Italiens Jahr für Jahr topbesetzt. 2016 holte sich der Slowene Tadej Pogacar den Sieg, 2018 war es der Belgier Remco Evenepoel, vor einem Jahr war es der Franzose Paul Seixas, der vor wenigen Tagen die Tour de l’Avenir gewinnen konnte.
2008 gab es durch den Tiroler Stefan Mair einen rot-weiß-roten Gesamtsieg, einen Etappenerfolg durch einen Österreicher gab es aber noch nie. Und das heimische Junioren-Nationalteam räumte am Eröffnungstag ordentlich ab. Denn neben dem Tageserfolg und der Führung in der Gesamtwertung entschied die österreichische Equipe auch die Mannschaftswertung für sich. Denn Heimo Fugger und Santiago Wrolich landeten auf den Plätzen acht und zehn im sprintenden Hauptfeld, welches nur wenige Sekunden hinter dem Ausreißertrio die Ziellinie überquerte.
„Wir waren sehr schnell unterwegs, speziell am letzten Anstieg. Dort bin ich gemeinsam mit einem Kontrahenten weggefahren und haben die Abfahrt in Angriff genommen“, erinnerte sich Friedl, der zunächst mit dem Italiener Riccardo del Cucina an der Spitze unterwegs war und auf den letzten 1.000 Metern vom Belgier Van Kerckhove einen zusätzlichen Begleiter hinzubekam. Dieser eröffnete auch als erster Fahrer den Sprint, doch Friedl konnte kontern und fuhr zum Sieg auf dem 92,4 Kilometer langen Abschnitt, der in Genua gestartet wurde. „Ich hoffe es geht jetzt so weiter“, meinte Friedl, der in der letzten Woche in Italien die Trofeo Merelli gewann und Dritter bei der Trofeo Paganessi, zwei Eintagesrennen, wurde. „Am Freitag werden wir viele Attacken zu erwarten haben und es wird ein harter Tag, um das Führungstrikot zu verteidigen“, fügte er abschließend an.
Text- und Bildquelle: ÖRV – Österreichischer Radsportverband | Text: Peter Maurer – Foto: PTZPhotoLAB/GiroDellaLunigiana



