Mit Spannung war Österreichs Dressur-Equipe in die Europameisterschaften von Crozet (FRA) gestartet – und zunächst lief alles nach Plan: EM-Debütantin Bettina Kendlbacher überzeugte mit Broadmoars Don Alfredo AWÖ und 68,478 Prozent, Stefan Lehfellner zeigte mit Roberto Carlos MT eine solide Runde (68,385 Prozent). Doch die Hoffnungen auf ein geschlossen starkes Mannschaftsergebnis platzten am Donnerstagnachmittag: Florian Bacher und Fidertraum OLD wurden im Grand Prix von Chefrichter Christian Matthiesen abgeläutet – ein enttäuschendes Ende eines als würdiger Abschiedsritt geplanten Championats.
„Unterm Strich bleibt eine gemischte Bilanz“, sagte Dressur-Bundesreferentin und Equipe-Chefin Dr. Uschi Barth nach dem Bewerb. „Bettina hat bei ihrem ersten großen Championat eine wirklich starke und nervenstarke Runde gezeigt, Stefan ist nach schwierigen Monaten mit einem soliden Auftritt zurückgekehrt – das sind Momente, auf die wir stolz sein können. Gleichzeitig ist es enorm bitter, dass wir durch Florians unglücklichen Ausfall kein Ergebnis in der Teamwertung bekommen haben. Das Abläuten war für uns alle nicht ganz nachvollziehbar. Wir hatten eine Woche lang eine perfekte Vorbereitung, alle drei Pferde waren in guter Form, umso härter ist es, wenn sich das am Ende nicht in einem Ergebnis niederschlägt. Für uns alle ist das eine große Enttäuschung. Wir werden aber schnell die Krone richten und weitermachen.“
Glänzendes Debüt von Kendlbacher
Für den Auftakt hatte am Mittwoch Bettina Kendlbacher gesorgt. Die 36-jährige Steirerin gab mit Broadmoars Don Alfredo AWÖ ihr EM-Debüt – und wie: Mit 68,478 Prozent präsentierte sie einen konzentrierten, harmonischen Ritt und setzte ein erstes Ausrufezeichen. „Mein EM-Debüt war für mich ein ganz besonderes Erlebnis. Mit über 68 Prozent haben wir unser Ziel nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen. Für mich ist es ein riesiges Glück und eine große Ehre, für Österreich an den Start zu gehen – ein kleiner Traum, der in Erfüllung geht“, strahlte Kendlbacher im Anschluss. Auch Equipe-Chefin Dr. Uschi Barth lobte: „Für den ersten großen Championats-Auftritt war das großartig.“
Text- und Bildquelle: Österreichischer Pferdesportverband