win2day BSL: Das vorweihnachtliche Powerranking

Elf Runden sind in der win2day Basketball Superliga gespielt. Zeit für ein Zwischenfazit, bevor ab heute, Freitag, bis übermorgen, Sonntag, Runde zwölf über die Bühne geht.

Weihnachten steht vor Tür, in der win2day BSL hat sich längst die Spreu vom Weizen getrennt. Drei Klubs haben sich schon vor den – in Österreichs höchster Spielklasse traditionell geschäftigen Feiertagen – die Bezeichnung Titelanwärter verdient. Drei weitere Mannschaften besitzen das Potenzial, im neuen Jahr zu diesem elitären Kreis dazuzustoßen, wenn an einigen Stellschrauben gedreht wird. Es folgen ein Liga-Mittelfeld, das keinesfalls abgeschrieben werden darf sowie zwei Nachzügler.

  • Nr. 1: UNGER STEEL Oberwart Gunners (9-2)

Der Meister der Saison 2023/24 hält bei 9 Siegen und 2 Niederlagen. Unter Neo-Trainer Matthew Otten (NED) spielen die Burgenländer einen offensiveren Basketball, ohne dabei auf die defensiven Tugenden aus dem Meisterjahr zu vergessen. Der Trumpf im Angriff ist erneut die Ausgeglichenheit im Gunners-Angriffsspiel. Nicht weniger als fünf Spieler scoren zweistellig. Besonders die Legionäre tun sich hier hervor, wenngleich einmal mehr Spielmacher Sebastian Käferle die Strippen in der Offensive zieht und dafür sorgt, dass jeder dort ist, wo er sein soll. Besonders beeindruckend: Die bärenstarken Welser wurden heuer bereits zweimal besiegt. Nach dem Saisonaus von Kalil Thomas könnten die Oberwarter noch einmal am Transfermarkt zuschlagen.

Nächster Gegner: BK IMMOunited Dukes (Samstag); das Spiel wird live auf basketballaustria.tv übertragen und von Stefan Grassegger kommentiert

  • Nr. 2: Raiffeisen Flyers Wels (9-2)

Unglaubliche neun Siege in Folge haben die Welser gewonnen, ehe Oberwart dem Spektakel in der Vorwoche ein Ende bereitete. Die gewohnt aggressive Defense wird heuer von einer brandgefährlichen Offensive ergänzt. Der Cup-Sieg des Vorjahres scheint der Truppe rund um Kapitän Christian von Fintel Selbstvertrauen gegeben zu haben. Speziell der Sieg im Derby-Kracher gegen Gmunden, ist der beste Beweis, dass die Welser heuer brandgefährlich sind. Die Tatsache, dass die Messestädter mit Radii Caisin den Breakout-Star der Liga und mit Damion Rosser einen heißen MVP-Anwärter in ihren Reihen haben, schadet ebenfalls nicht.

Nächster Gegner: BOSCO BULLS (Samstag)

  • Nr. 3: Raiffeisen Swans Gmunden (9-2)

Nach einem turbulenten Sommer ist am Traunsee kein Stein auf dem anderen geblieben. In der Offseason hieß es zumindest hinter vorgehaltener Hand, dass das „Championship-Window“ der erfolgsverwöhnten Schwäne mittlerweile geschlossen sein könnte. Derartige Überlegungen wurden allerdings ohne Oberschwan Daniel Friedrich angestellt. Der Spielmacher konnte in der Keramikstadt gehalten werden und spielt dort derzeit eine absolute MVP-Saison. Ohne den Point Guard am Feld läuft bei den Oberösterreichern nicht viel, mit ihm produzieren die Swans jedoch Punkte am Fließband. Ähnlich wie bei den Oberwartern konnten über den Sommer solide Legionäre verpflichtet werden, vor allem das Shooting von Big Man Arvydas Gydra kreiert Räume. Außerdem mausert sich Jakob Lohr immer mehr zum Difference-Maker. Mit 9 Siegen und 2 Niederlagen kommen die Schwäne auf dieselbe starke Bilanz wie Oberwart und Wels.

Nächster Gegner: SKN St. Pölten Basketball (Sonntag)

  • Nr. 4: Arkadia Traiskirchen Lions (6-5)

Offensiv nicht nach Wunsch läuft es bisher bei den Löwen aus Traiskirchen. Den Lions haben vor Saisonbeginn viele eine Rolle im Titelkampf zugetraut. Wenngleich das nach wie vor möglich ist, muss sich dazu im Angriff einiges tun. Die Turnover sollten runter, die Trefferquote aus der Distanz ist ausbaufähig. Dass Starverpflichtung Bene Güttl nach einem überragenden Saisonstart mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hat, macht die Aufgabe für den neuen Head Coach Benedikt Danek nicht einfacher. Nach zwischenzeitlich fünf Niederlagen in Serie ist den Traiskirchen zuletzt aber ein ganz wichtiger Sieg gegen die Dukes gelungen (der bereits zweite in dieser Saison). Danek hat bewiesen, dass er auch in schwierigen Phasen den Locker Room nicht verliert. Hilfreich dabei sicher die Tatsache, dass er mit Cedric Russel über einen der Top-Legionäre der bisherigen Spielzeit verfügt. Der Rising-Star des Vorjahres, Aleksej Kostic, übernimmt zudem immer mehr Verantwortung. Wenn der Shooter heiß läuft, beflügelt das die Löwen-Offense regelrecht.

Nächster Gegner: BC Vienna (Freitag)

  • Nr. 5: BK IMMOunited Dukes Klosterneuburg (6-5)

Die Herzöge waren für viele der Preseason-Favorit auf die Meisterschaft, doch die Ausrutscher häufen sich. Der Abgang von MVP Michael Weathers schmerzt natürlich, und auch wenn Forward Will Carius in die Bresche springt und selbst MVP-Statistiken (23 Punkte, 7 Rebounds) liefert, hat Coach Damir Zeleznik noch nicht die ideale Rotation gefunden. Das zeigt sich vor allem im Angriff, wo die Dukes nur auf 77 Punkte pro Partie kommen. Schlechter sind in dieser Kategorie lediglich die in der Tabelle abgeschlagenen St. Pöltner und Fürstenfelder. Es hilft nicht, dass die Niederösterreicher zusätzlich mit Ausfällen hadern. Klar ist aber auch: Wenn sich dieses Team findet, ist in dieser Saison noch alles möglich.

Nächster Gegner: UNGER STEEL Gunners Oberwart (Samstag)

  • Nr. 6: UBSC Raiffeisen Graz (7-4)

Nach einem verhaltenen Saisonstart nehmen die Steirer gerade so richtig Fahrt auf. Vier Siege in Folge standen unlängst zu Buche. Ein beeindruckender Run im Zuge dessen gleich dreimal mindestens 85 Punkte erzielt wurden. Geschlagen konnten heuer bereits u. a. die Dukes, die Lions und die Dragonz werden. Die Grazer haben also nicht nur gegen den Tabellenkeller Erfolg. Apropos Erfolg: Ohne Jeremy Smith, der starke 21 Punkte pro Spiel auflegt, geht beim UBSC nichts. Die Grazer kommen diese Saison wohl so weit, wie der US-Legionär sie tragen kann.

Nächster Gegner: COLDAMARIS BBC Nord Dragonz (Samstag)

  • Nr. 7: COLDAMARIS BBC Nord Dragonz (5-5)

Fünf Siege in Folge konnten die in der win2day BSL bisher eher nicht mit Erfolg verwöhnten Dragonz heuer bereits einfahren. Zwar setzte es danach zwei Niederlagen hintereinander, gegen Oberwart und Gmunden sind diese jedoch akzeptabel – vor allem da der Meister bis zur letzten Sekunde gefordert werden konnte. Mit Sead Hadzifejzovic, Jalen Green und Rayshawn Mart verfügen die Burgenländer über ein Legionärstrio, das sich in dieser Liga vor keinem anderen verstecken muss. Attraktiv ist außerdem der Spielstil der Dragonz, denn diese führen die BSL mit 25 Assists pro Spiel ganz klar an.

Nächster Gegner: UBSC Raiffeisen Graz (Samstag)

  • Nr. 8: BOSCO BULLS (4-7)

Mit Armani Chaney verfügen die Kapfenberger über den unangefochtenen Top-Scorer der Liga (27 Punkte pro Begegnung). Auch mannschaftlich präsentieren sich die Steier in Scoring-Laune, nur Gmunden erzielt mehr Punkte. Bitter: In Siegen resultiert das bisher nicht, denn anders als bei den Swans ist die Defense zu lückenhaft. Immerhin: Die Bulls konnten sich für das Viertelfinale des Basketball Austria Cups qualifizieren. Um im Ligabetrieb ähnlich gut dazustehen, muss defensiv in den nächsten Wochen aber einiges passieren.

Nächster Gegner: Raiffeisen Flyers Wels (Samstag)

  • Nr. 9: BC Vienna (3-8)

Der BC Vienna liegt in der win2day Basketball Superliga derzeit auf Tabellenrang neun (3 Siege, 8 Niederlagen). Mit jungen Legionären wollte man in der Bundeshauptstadt Abgänge von Stars wie Bogic Vujosevic und Jozo Rados vergessen machen. Das funktionierte nur bedingt. Der Klub hat deshalb reagiert – und mit Frank Gaines einen US-Forward mit viel Routine und mit Ivan Gavrilovic einen FIBA Europe Cup erprobten Inside-Spieler verpflichtet. Doch die Erfolge sind auch mit den Neuzugängen zunächst ausgeblieben. Das könnte sich freilich ändern, vor allem da sich mit Zach Owens (25 Zähler pro Partie) bereits ein explosiver Scorer in den eigenen Reihen befindet. Viele Fehltritte können sich die Wiener aber nicht mehr leisten, wenn der Turnaround noch gelingen soll.

Nächster Gegner: Arkadia Traiskirchen Lions (Freitag)

  • Nr. 10: SKN St. Pölten (1-10)

Im zehnten Spiel war es endlich so weit: der SKN ging erstmals in dieser Saison als Sieger vom Parkett. Geschlagen wurden ausgerechnet die Fürstenfeld Panthers, die einzige Mannschaft, die im Powerranking hinter den Niederösterreichern liegt. Nach den massiven Hochwasserschäden knapp vor Saisonstart und dem damit verbundenen Ausweichen nach Herzogenburg entsteht immer mehr der Eindruck, als wäre die aktuelle Spielzeit aus St. Pöltner Sicht eine verlorene. Egal, ob Offense, Rebound oder Ballverluste, es fehlt heuer an allen Ecken und Enden. Positiv zu erwähnen, ist allerdings US-Verpflichtung Andrew Sims. Mit bisher durchschnittlich 22 Punkten ist er ein Lichtblick.

Nächster Gegner: Raiffeisen Swans Gmunden (Sonntag)

  • Nr. 11: CITIES Panthers Fürstenfeld

Bei den Panthers läuft es seit der Rückkehr in die win2day BSL einfach nicht. Neun Spiele hat es gedauert, bis die Steirer in dieser Saison gegen Vienna erstmals als Sieger vom Feld gehen konnten. Seitdem ist auch ein leichter Aufwärtstrend zu erkennen. Dem stehen allerdings schon Niederlagen mit 28, 43, 29, 34 und 37 Punkten gegenüber. Aus Fürstenfelder Sicht wäre es derzeit also bereits erstrebenswert, bei einem Großteil der kommenden Begegnungen konkurrenzfähig zu sein.

Einen Überblick über die gesamte Runde gibt es hier.

 

Text- und Bildquelle: Österreichischer Basketballverband

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