In der 3×3-Welt war es eine kleine Sensation, als Toni Blazan Mitte Mai bekanntgab, dass er das Nationalteam und „Team Vienna“ den Sommer über verstärken wird. Spieler von Blazans Kaliber nutzen die spielfreien Monate normalerweise für Regeneration. Nicht so der wurfstarke Flügelspieler, für den 3×3 „seine große Leidenschaft“ ist.
Rechtzeitig für die Olympia-Qualifikation hatten die Österreicher somit ein Ass im Ärmel – und dieses Ass ließ den Traum von Paris beinahe wahr werden. Zwar schrammte die heimische Auswahl schlussendlich um ein paar Pünktchen am Olympia-Ticket vorbei, das Potenzial der neuformierten Truppe war aber mehr als offensichtlich.
Dieses Potenzial hat auch der 31-Jährige erkannt, der sich nun für endgültigen Wechsel aufs Halbfeld entschieden hat. Möglich ist das aufgrund einer Ausstiegsklausel in seinem Vertrag bei den Swans Gmunden, die für genau solche Fälle vorgesehen war, die Blazan nun zieht. Gleichzeitig verlängert er seinen ursprünglich bis zur 3×3-EM in Wien (22. bis 25. August) laufenden Vertrag mit Basketball Austria vorzeitig. „Ich denke seit bald zehn Jahren über einen Wechsel ins 3×3-Lager nach. Jetzt wird dieser Traum wahr“, gibt sich Blazan in einer ersten Stellungnahme euphorisch.
Heim-EM als großes Ziel
Zur Erinnerung: Blazan führte Österreich 2019 zum sensationellen sechsten Platz bei der 3×3-Europameisterschaft in Ungarn. Dass er danach statt auf dem 3×3-Court jahrelang erfolgreich in der Halle auflief, lag unter anderem an seinen Verpflichtungen als Jungvater: „Das viele Reisen im 3×3 ist mit kleinem Kind und Frau nicht ganz einfach.“
Nach der verpassen Olympia-Quali fühle es sich nun aber so an, als habe er noch eine Rechnung offen. Der Top-Shooter schielt dahingehend vor allem auf die Heim-EM in Wien im August – aber ebenso auf viele internationale Auftritte als Teil von „Team Vienna“ auf der World-Tour.
„Toni hat schon in der Vergangenheit bewiesen, dass er ein sehr guter 3×3-Spieler ist und wir sind überzeugt, dass er mit seinem Skill-Set und seiner Erfahrung unmittelbaren Einfluss auf das Team und unser Spiel nehmen wird“, zeigt sich auch Aldin Saracevic, Generalsekretär von Basketball Austria, erfreut über die Starverpflichtung.
Für „tolle gemeinsame Jahre“ in Gmunden bedankt sich Blazan, der mit den Schwänen zweimal Meister und einmal Cupsieger wurde. Dass er als ehemaliger Cup-Final-Four-MVP eine Lücke am Traunsee hinterlassen werde, sei ihm bewusst. Es sei allerdings keine spontane Entscheidung gewesen. „Das Team und die Fans werden mir fehlen, aber ich möchte diese Chance jetzt unbedingt nutzen. Ich habe in den vergangenen Jahren viel investiert und in den Sommerpausen intensiv dafür gearbeitet, meinen Traum von der 3×3-Karriere eines Tages wahrmachen zu können. Jetzt ist die Zeit reif.“
Text- und Bildquelle: Österreichischer Basketballverband