Neuauflage des Damenfinales von 2017
Als erste Spielerin hatte beim TC Sport-Hotel-Kurz, wo die nationalen Titelkämpfe schon zum 16. Mal in Serie stattfinden, Koller ihr Finalticket gebucht. Die Drittgesetzte stoppte Tamara-Kostic-Bezwingerin Claudia Gasparovic (NÖTV/8) mit 7:6, 6:1 und darf damit von ihrem zweiten Staatsmeistertitel nach 2017 träumen. „Es war heute wirklich schwer zu spielen, die Bälle sind hoch abgesprungen. Am Anfang habe ich zu viele Fehler gemacht, ich wollte aktiv spielen und nahe an der Linie stehen. Im zweiten Satz ist mir das besser gelungen. Ich bin sehr happy, dass ich im Finale stehe“, verriet sie im Interview auf ORF SPORT+. Das von ihr heißersehnte Finalduell mit ihrer engen Freundin und regelmäßigen Trainingspartnerin Stummer sollte sich kurz darauf erfüllen. Dies ist die Neuauflage des Titelkampfes von vor sieben Jahren. Die 41 Jahre alte Tennismama Stummer knüpfte an ihre Topleistung aus dem Viertelfinale gegen die topgesetzte heimische Spitzenspielerin Julia Grabher nahtlos an und ließ der erst 18-jährigen Ava Schüller (NÖTV) beim 6:2, 6:2 keine Chance. „Ich habe stark und sehr aggressiv begonnen, bin schön durchgegangen, erst zum Schluss ist ein bisserl der Kopf dazugekommen.“ Zuvor hatte sie Koller auf der seit heuer überdachten Centercourt-Tribüne noch zum Halbfinalerfolg gepeitscht, „denn wir wollen ja, dass die Salzburger weiterkommen“, lächelte Stummer und versprach zum finalen Showdown: „Es wird sicher ein schönes Spiel.“ Für sie wird das bereits ihre vierte Chance auf den ersten Staatsmeisterinnentitel nach 2016, 2017 und 2019, „aber an die (verlorenen) Finals möchte ich gar nicht denken. Ich will Spaß haben, werde alles geben und kämpfen bis zum Schluss“, erklärte die Ex-Weltranglisten-456.
Rodionov und Misolic in Halbfinalspielen souverän
Auch die Halbfinals bei den Männern gingen jeweils in zwei Sätzen vonstatten. Zunächst wurde Rodionov (ATP 152) seiner glasklaren Favoritenrolle gegen den burgenländischen Lokalmatador Matthias Ujvary (ATP 1075) gerecht und behauptete sich mit 6:4, 6:3. „Ich war in den ersten Games schon am Hadern, aber dann habe ich akzeptiert, dass ich nur mit dem Wind und nicht gegen den Wind spielen kann. Deswegen habe ich ein bisschen mehr variiert und angefangen, besser zu spielen.“ Sein Plan, die Form in Oberpullendorf wieder zu finden und sich auf die nächsten internationalen Turnierstarts vorzubereiten, sei bisher voll aufgegangen. Der Niederösterreicher stellte unmissverständlich klar: „Ich will das Turnier gewinnen.“ Doch sein im Titelkampf wartender Davis-Cup-Teamkamerad Misolic wusste seinerseits gänzlich zu überzeugen. Der Steirer (ATP 180) stoppte durch ein erstaunlich trockenes 6:3, 6:1 gegen den drittgesetzten Lukas Neumayer (ATP 242) den zweifachen Titelverteidiger. Und ließ damit auch dessen Träume, als erster Spieler seit der Tennislegende Hans Kary (Sieger unter anderem 1970 bis 1975) die nationalen Titelkämpfe dreimal in Folge zu gewinnen, zerplatzen. „Filip hat solide gespielt, aber es war von meiner Seite leider ziemlich schlecht. Ich habe zu lange gebraucht, bis ich zum Tempo in meinen Schlägen gekommen bin“, so der entthronte zweifache Titelverteidiger enttäuscht. Misolic vermochte sich auch auf den zeitweise starken Wind weitaus besser einzustellen: „Es hat sich auf jeden Fall gut angefühlt. Ich glaube, vom Ergebnis her hat es keiner so glatt erwartet. Aber ich habe mich heute vom ersten bis zum letzten Punkt gut gefühlt. Gegen Jurij wird es natürlich ein schwerer Kampf. Ich werde wie gegen Luki mein Bestes versuchen, und hoffentlich wird es für die Zuschauer spannend.“
Weitere Informationen folgen.
Das Programm auf dem Centercourt am Sonntag (live auf ORF SPORT+ und ÖTV TV)
9:30 Uhr: Arabella Koller (OÖTV/3) – Betina Stummer (OÖTV)
Nicht vor 11:00 Uhr: Jurij Rodionov (KTV/1) – Filip Misolic (OÖTV/2)
Nach den Sieger:innenehrungen: Nico Langmann (NÖTV/1) – Josef Riegler (NÖTV/2)
Text- und Bildquelle: Österreichischer Tennisverband