Der ÖTV-Zukunftshoffnung bleibt beim Rasen-Grand-Slam-Turnier in London noch der Doppelbewerb.
Trotz harter Auslosung hatte sich Lilli Tagger dank zwei Siegen über internationale Top-Nachwuchstalente in den Wimbledon-Hauptbewerb gespielt. Dort ist ihr Premierenstart bei einem Jugend-Grand-Slam-Turnier am Montag jedoch zu Ende gegangen, zumindest im Einzel. Die 16-jährige Osttirolerin (ITF 58) verkaufte sich in der ersten Hauptrunde am frühen Nachmittag dabei recht teuer: Sie bot der Nummer vier der Jugendweltrangliste, der gleichaltrigen, viertgereihten US-Amerikanerin Tyra Caterina Grant, in beiden Sätzen Paroli, ehe sie sich mit 4:6, 6:7 (3) beugen musste. Im Doppelbewerb ist Tagger noch mit von der Partie. Ihr Auftaktspiel beim Rasenklassiker in London mit der Italienerin Noemi Basiletti gegen Anna Maria Fedotova (Dominikanische Republik) und Tereza Krejcová aus Tschechien konnte allerdings auch dienstags wetterbedingt nicht ausgetragen werden.
Tagger hatte das bisher einzige Duell mit Grant heuer im Finale des ITF-J300-Turniers in Beaulieu-sur-Mer (Frankreich) mit 3:6, 2:6 verloren. Das US-Mädel kann jedoch auch eine Endspielteilnahme bei der prestigeträchtigen Orange Bowl 2023 im U18-Bewerb und vor kurzem ein Semifinale in der Jugendkonkurrenz der French Open in Paris vorweisen. Das zweite Aufeinandertreffen Taggers mit der bereits Nummer 677 der Damenweltrangliste gestaltete sich dennoch von Beginn an eng. Tagger vermochte im ersten Satz das erste Break zum 3:5 sofort wiederaufzuholen, doch ein umkämpftes zehntes Game musste sie nach zwei Spielbällen zum 5:5 beim vierten Satzball letztlich zum Satzverlust hergeben. Im zweiten Durchgang konnte sie ein Break aus dem ersten Game lange Zeit halten, lag mit 2:0, 3:1 und 4:2 voran, ehe es doch das 4:4 setzte. Im Tiebreak hatte sie darauf klar das Nachsehen.
Wimbledon kein Turnier wie jedes andere
Für den beiderseitig durchwachsenen Start lieferte Tagger gemäß eines tennisnet.com-Berichts von vor Ort eine plausible Erklärung: „Beim ersten Mal hier in Wimbledon gibt es einfach Emotionen, die man bei einem normalen Turnier nicht hat.“ Sie sprach auch über die Entscheidung, in der Akademie von Ex-French-Open-Siegerin Francesca Schiavone in Mailand zu trainieren. Einer der Mitgründe: „Ich mag einfach die italienischen Menschen“ – sie hatte zuvor auch schon rund zwei Jahre in der Horizon Tennis Academy in Vicenza an der Profikarriere gefeilt. An jener wolle sie in der nächsten Zeit mit einem Turniermix arbeiten: „Wir werden jetzt die Jugendturniere vor den Grand Slams und dann natürlich die Grand Slams spielen.“ Ansonsten solle es immer öfter zu den Erwachsenenturnieren gehen. Ein WTA-Ranking von aktuell Platz 1264 konnte sie sich bereits erspielen.
Text- und Bildquelle: Österreichischer Tennisverband