Am Wochenende (12. und 13. April 2025) starten die Playoffs in der win2day Basketball Superliga. Die UNGER STEEL Gunners Oberwart sind für ihre Mission Titelverteidigung top-gesetzt. Und in der heimischen Postseason-Historie haben die Top-Seeds am Ende auch oft den Titel gewonnen.
win2day Basketball Superliga Playoffs | QF 1
UNGER STEEL Gunners Oberwart (1) vs. BOSCO Bulls (8)
Samstag, 12. April 2025 | 19.00 Uhr
Raiffeisen Flyers Wels (2) vs. COLDAMARIS BBC Nord Dragonz (7)
Samstag, 12. April 2025 | 17.30 Uhr
Raiffeisen Swans Gmunden (3) vs. UBSC Raiffeisen Graz (6)
Sonntag, 13. April 2025 | 17.30 Uhr (Kommentar von Horst Leitner auf basketballaustria.tv)
BK IMMOunited Dukes (4) – Arkadia Traiskirchen Lions (5)
Samstag, 12. April 2025 | 20.15 Uhr (live auf LAOLA1)
Die Raiffeisen Swans Gmunden waren im Jahr 2023 die bislang letzte Mannschaft, die sich nach dem Gewinn des Grunddurchgangs auch die Meisterschaft holte. Dieses „Double“ ist aber, betrachtet man die 37-jährige Playoff-Geschichte der win2day Basketball Superliga, kein Kunststück, sondern eher Usus: in 37 Jahren Playoff hat 22-mal jenes Team den Titel gewonnen, das nach Platz eins der Regular Season top-gesetzt in die Postseason einzog. Sebastian Käferle, Kapitän des Titelverteidigers, stempelt diese Tatsache mit „hört sich gut an“ ab. Er hat aber selbst mit seiner Mannschaft im Vorjahr – damals spielten sich die Gunners als Siebenter zum Titel – das Gegenteil bewiesen. „Platz eins nach der Regular Season zeigt, dass wir über die Saison am konstantesten gespielt haben – und wenn wir diese Konstanz auch in den Playoffs zeigen, werden wir vorne mitspielen“, so der Nationalteamspieler, der unlängst in Oberwart seinen Kontrakt um vier Saisonen verlängert hat.
„Jetzt wollen und müssen wir durchziehen. Vom Mind-Set ist es vielleicht etwas anderes, aber unterm Strich müssen wir auch heuer neun Siege holen – das hat sich nicht geändert“, weiß der 28-Jährige. Oberwart und Kapfenberg bestreiten ab Samstag bereits ihre achte Playoff-Serie, deren fünf die Südburgenländer gewinnen konnten. Für die nun achte Auflage warnt Käferle vor Kapfenbergs Nachverpflichtungen und mahnt zur Ruhe: „Mit Lopez und Jones haben sich die Bulls auf den Guard-Positionen sehr gut verstärkt, darauf müssen wir aufpassen. Sie spielen mit hoher Intensität, schnell und aggressiv – wir müssen die Nerven bewahren, ruhig bleiben und unser Spiel durchziehen.“
Die Gunners waren in ihrer Historie dreimal Meister (2011, 2016, 2024), eine Titelverteidigung gelang noch nicht. Das war in jüngerer Vergangenheit eher was für Kapfenberg: die Steirer holten ihre Championate oft „back-2-back“, zwischen 2001 und 2004 bzw. 2017 und 2019.
Wels will nicht „stolpern“
Die Weste der Raiffeisen Flyers Wels gegen ihren Viertelfinalgegner COLDAMARIS BBC Nord Dragonz ist weiß: sieben Spiele, sieben Siege – deren drei in dieser Saison (inkl. Cup-Semifinale) fielen durchwegs deutlich aus. Dennoch gibt man sich im Lager der Oberösterreicher, die für den Playoff-Auftakt die beiden österreichischen Stützen Renato Poljak (Knöchel) und Elvir Jakupovic (Schulter) zurückerwarten, vorsichtig. „Natürlich haben wir Selbstvertrauen, um den Aufstieg gegen Eisenstadt zu schaffen. Doch die Dragonz haben einiges an Potenzial und wir werden auf der Hut sein, um nicht zu stolpern“, so Sebastian Waser, der die Flyers noch in jeder Saison in die Playoffs führte.
Sein Gegenüber Felix Jambor gibt mit den Dragonz eine Postseason-Premiere: im dritten Jahr win2day Basketball Superliga sind die Nordburgenländer erstmals im Playoff. Dort „wollen wir überraschen“ – auch mit der Rotation der Legionäre. Denn im Kader der Dragonz stehen sieben Imports, nur deren sechs dürfen pro Spiel aufgeboten werden.
Hohes Tempo gegen individuelle Klasse
Der sechsfache Champion Raiffeisen Swans Gmunden bekommt es zum dritten Mal im Viertelfinale mit dem UBSC Raiffeisen Graz zu tun. Sowohl 2011 (3:0) und 2021 (3:1) setzten sich die Swans souverän durch – auch heuer gelten sie als Favoriten, haben gegen die Steirer sieben der letzten acht Heimspiele gewonnen. Gmundens Head Coach Thomas Crab beschreibt die Playoffs als „neue Herausforderung“, jeder starte bei null. Ein leichtes Plus hat sein Team allerdings mit dem Heimvorteil: „Den wollen wir auch verteidigen, deswegen ist Spiel eins sehr wichtig und wir müssen voll fokussiert sein.“ Spiel eins einer Viertelfinalserie war für die Oberösterreicher in den letzten sechs Jahren kein Problem, der 80:75-Derbysieg zum Playoff-Auftakt 2022 lediglich der geringste Erfolg.
Kapitän Daniel Friedrich, Favorit auf den Titel wertvollster österreichischer Spieler der Saison, fordert von seinem Team „über 40 Minuten das Tempo hochzuhalten und defensiv wie offensiv als Team zu agieren.“ Graz möchte einen ähnlichen Playoff-Run starten, wie im Vorjahr: damals rangen die Steirer um Jeremy Smith, der auch heuer die spielbestimmende Figur im kompakten Line-Up von Head Coach Ervin Dragsic ist, Wels und Klosterneuburg nieder und wurden erst im Finale gestoppt.
Rückstand als Boost
Die am Papier wohl ausgeglichenste Viertelfinalpaarung lautet BK IMMOunited Dukes gegen Arkadia Traiskirchen Lions. Eine Paarung, die man in der Playoff-Historie dann doch seltener findet, als man vermutet: erst zweimal standen sich diese beiden Traditionsklubs aus Niederösterreich einander in der Postseason gegenüber. Sowohl 1992 als auch 2016 setzten sich die Lions durch. Das letzte Playoff-Duell bestimmte für Traiskirchen noch Benedikt Danek als Floor-General, nun coachte er die „Löwen“ gleich in seinem ersten BSL-Jahr in die Top-5.
Die vier Ligaduelle dieser beiden Teams – drei davon gewann Traiskirchen – hatten eines gemeinsam: die am Ende siegreiche Mannschaft lag zwischendurch zumindest um elf Punkte zurück. Aber auch da gilt: alles wieder auf null. Dukes Head-Coach Damir Zeleznik meint im Vorfeld, dass er genau wisse, „was Traiskirchen gegen uns spielen möchte, und darauf werden wir vorbereitet sein“. Moritz Lanegger-Rest, mit ihm im Line-Up hat Traiskirchen eine 75% höhere Gewinnchance als ohne ihn, meint zum Duell mit seinem Ex-Klub: „Wir haben die letzten Wochen einen guten Rhythmus gefunden und wollen genauso weiterspielen. Wir werden alles geben.“
Text- und Bildquelle: Österreichischer Basketballverband