Was macht eigentlich Peter Wirnsberger?
Der Ex-Skirennläufer aus der legendären „1958“-er Generation war 16 Jahre lang im österreichischen Nationalteam und wurde im September stolze Sechzig Jahre alt. Für die MySportMyStory-Redaktion Grund genug auf das bewegte Leben des Olympiamedaillengewinners von 1980 einmal zurückzublicken.
Peter Wirnsberger war stolze 16 Jahre im österreichischen Nationalteam und feierte in der Abfahrt von Garmisch-Patenkirchen 1979/1980 seinen ersten Weltcupsieg. Kurz darauf, im selben Jahr gewann er auch die Abfahrt von Lake Placid. Doch jene Saison sollte noch einen viel größeren Erfolg mit sich bringen: Der Steirer gewann die Olympia-Silbermedaille im Abfahrtslauf. Und dass, nachdem sich der Tiroler als Ersatzmann erst im letzten Moment für die Olympia-Abfahrt in den USA qualifiziert hatte. Eineinhalb Jahrzehnte lang war der Steirer ein Teil des Weltcupgeschehens und konnte in seiner aktiven Zeit insgesamt acht Abfahrtssiege feiern. Der Gesamtsieg im Abfahrts-Weltcup 1986 wurde für ihn zum endgültigen Triumph seiner Karriere.
„Die Statistik bleibt, bis sie dich eingraben“
Peter Wirnsberger ist einer der legendären 1958er-Generation von österreichischen Skiläufern unter Trainer Karl Kahr, zu der auch Teamkollegen wie Hans Enn, Leo Stock, Anton Steiner oder Harti Weirather zählten. Auf die Frage eines Journalisten, wie es für ihn damals war innerhalb von 24 Stunden zweimal „auf der Streif“ zu gewinnen, antwortete er damals so: „Für Rennläufer ist jeder Tag wichtig. Aber man lebt nicht in der Erwartung, dass so etwas passieren kann. Man gibt sein Bestes und schaut, dass man schnell ist. Jetzt im Nachhinein ist es schön, weil die Statistik bleibt – bis sie dich eingraben.“ Aussagen wie diese sind es, die dem Leser die Bescheidenheit des sympathischen 60-Jährigen aufzeigen.
Anno dazumal
Der Ausnahme-Skifahrer fuhr in der Ära der „1958er-Generation“, in der unter anderem Legenden wie Ingemar Stenmark oder Annemarie Moser-Pröll am Start waren. Wenn man heute darüber nachdenkt waren es damals für die Skirennfahrer extrem gefährliche Zeiten. Viel zu viele mussten ihre Begeisterung für den Sport (1991 Gernot Reinstadler, 1994 Ulrike Maier) oder abseits der Rennpiste (Sepp Walcher, Rudi Nierlich, Alois Kahr, Jörg Oberhammer) mit dem Leben bezahlen.
Gegenüber der APA – Austria Presse Agentur – beschreibt der sympathische Ex-Athlet seine damaligen Eindrücke so: „Es war einem weder bewusst, dass man gerade mit Legenden am Start steht, noch, wie gefährlich das Ganze tatsächlich ist“ und er betonte weiters: „Wenn man heute die Strecken mit damals vergleicht muss man fast von einem Harakiri sprechen. Heute steht in der Kitzbüheler Steilhang-Ausfahrt ein doppeltes Hochsicherheitsnetz, zu unserer Zeit waren dort gerade mal doppelte Reihen an Strohballen.“
Was will man mehr?
Der Vater zweier Töchter lebte großteiles im nordsteirischen Vordernberg und genießt die Umgebung rund den Erzberg von früh bis spät am Abend. Die Heimat und die Verbundenheit zu seinen Wurzeln waren ihm eben immer wichtig. Im Jahr 1994 heiratet er im Beisein der engsten Freunde und Familie seine Frau Susann auf Ibiza. Eine Traumhochzeit, die wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird. Und wenn Peter Wirnsberger gefragt wird wie es ihm geht, hat er übrigens immer eine klingende Antwort parat: „Mir geht es hervorragend. Ich bin gesund und sehr zufrieden. Was will man mehr.“