Drei Siege, ein zweiter Platz und eine Premiere auf dem Podest – das österreichische Paraclimbing-Team verabschiedet sich mit einem echten Ausrufezeichen aus der Weltcup-Saison 2025.
Beim Finale im französischen Laval triumphierten Jasmin Plank (RP2), Angelino Zeller (AL1) und Linda Le Bon (B2), Markus Pösendorfer (AL1) kletterte auf Rang zwei und Daniel Wiener (RP2) feierte mit Platz drei seine erste Weltcup-Medaille.
In der Kategorie RP2 zeigte Jasmin Plank einmal mehr ihre Kämpferqualitäten. Trotz einer frischen Ringbandverletzung ließ sich die Tirolerin nicht bremsen und gewann im Finale souverän mit 42 Griffen vor Chiara Cavina (ITA/34+) und Matoi Futahashi (JPN/32+). „Ich bin mit sehr gemischten Gefühlen nach Laval gekommen, weil mein Finger nach der Verletzung eigentlich alles andere als fit war. Aber manchmal passieren genau dann die besten Geschichten. Ich habe die Routen richtig genossen, konnte kämpfen und am Ende sogar gewinnen“, strahlte Plank.
Zeller und Pösendorfer dominieren AL1<
In der AL1-Kategorie feierte Angelino Zeller mit 47+ Griffen seinen nächsten Weltcupsieg. Teamkollege Markus Pösendorfer (32+ Griffe), der mit seiner Leistung nicht ganz zufrieden war, sicherte sich einmal mehr Platz zwei. „Ich habe mich in der Qualifikation eigentlich ziemlich müde gefühlt, umso schöner war es, dass es im Finale so gut aufgegangen ist. Der Abstand war richtig groß und zeigt mir, dass ich doch fitter bin, als ich dachte. Besonders freue ich mich für Daniel (Anm.: Wiener), der heute endlich seine erste Medaille holen konnte – das ist einfach großartig. Für mich war es ein perfekter Abschluss einer langen Saison, jetzt freue ich mich auf ein bisschen Ruhe und aufs Klettern am Felsen“, bilanzierte Vierfachweltmeister Zeller.
Le Bon gewinnt Krimi im B2-Finale
Ein echter Thriller spielte sich im B2-Finale ab. Linda Le Bon und Luisa Grube (GER) erreichten beide 54+ Griffe – am Ende entschied die Zeit. Die Österreicherin war fünf Sekunden schneller und jubelte über einen emotionalen Sieg zum Abschluss.
„Das war ein Herzschlagfinale, das hat sich nach der Qualifikation schon abgezeichnet. „Die Quali-Routen waren etwas zu leicht, da hätte ich mir schon früher ein Ergebnis gewünscht. Umso schöner war die Finalroute – und trotz Krankheit bin ich froh, dass ich so weit gekommen bin. Und Elch, mein Guide, hat wieder einen super Job gemacht. Jetzt bin ich erleichtert, dass die lange Saison vorbei ist, gönne mir drei Wochen Pause und starte dann mit Vollgas in die Vorbereitung für die nächste Saison“, zeigte sich die Vize-Weltmeisterin zufrieden.
Wiener überrascht mit erstem Podest
Die vielleicht emotionalste Geschichte an diesem Wochenende schrieb jedoch Daniel Wiener. In der Kategorie RP2 kletterte er mit 40 Griffen im Finale noch auf Platz drei – sein erster Weltcup-Podestplatz überhaupt „Die Qualifikation war eine Achterbahnfahrt der Gefühle, aber im Finale hat einfach alles zusammengepasst – ich war im Flow, jeder Zug hat gesessen. Als klar wurde, dass es fürs Podium reicht, sind alle Dämme gebrochen – so viele Emotionen, so viele Jahre Arbeit seit 2017. Diese erste Weltcup-Medaille bedeutet mir unglaublich viel, weil sie zeigt, dass sich der lange Weg gelohnt hat. Das Feedback und die Freude aus dem Team und von Athleten anderer Nationen haben es zu einem unvergesslichen Moment gemacht“, sagte Wiener mit einem breiten Grinser. Teamkollege Michael Schlegl (RP1) holte zum Saisonabschluss Rang 8.
Text- und Bildquelle: Kletterverband Österreich



