Trotz starker Gegenwehr verliert Österreichs Nummer eins das vierte Duell mit Deutschlands Nummer eins.
„Wenn er gut spielt, ist gegen jeden Gegner etwas möglich“, hatte es sein Touring Coach Stefan Rettl im Vorfeld dieser Partie gegenüber „Die Presse“ formuliert. Doch trotz einer relativ guten Leistung ist für Sebastian Ofner beim ATP-Masters-1000-Sandplatzturnier in Monte Carlo am Dienstag in der zweiten Hauptbewerbsrunde das Aus gekommen. Der Steirer (ATP 44) fand beim Rolex Monte-Carlo Masters zum vierten Mal im vierten Duell in Alexander Zverev seinen Meister und unterlag dem auf fünf gereihten Deutschen (ATP 5) nach rund 78-minütiger Gegenwehr mit 3:6, 4:6. Dennoch konnte sich der 27-Jährige bei seinem Debüt im Fürstentum Monaco, mit seinem 6:1,-6:4-Erstrundenerfolg vom Montag gegen den Briten Daniel Evans (ATP 50), 50 ATP-Punkte für die Weltrangliste erarbeiten, neben einem fürstlichen Preisgeld von 42.935 Euro.
„Viel besser in der Spur als vor ein, zwei Monaten“
5:1 in Assen, gesamt 14:16 in Winnern und 13:12 in unerzwungenen Fehlern lautete die Bilanz nach dem Spiel aus Ofners Sicht. Äußerst enge Statistiken – schon eher machten wohl 51 gegenüber 69 Prozent an ersten Aufschlägen im Feld einen Unterschied. So gab der St. Mareiner sein Service bei 1:2 nach 30:0-Führung zum ersten Mal ab, konnte zwar bei 1:4 und 0:40 sowie bei einer vierten Breakchance das Doppelbreak verhindern, nicht aber den Satzverlust. Im zweiten Durchgang hielt Ofner anfangs exzellent mit, punktete weiterhin immer wieder auch teils spektakulär, verlor jedoch ab 2:1 vier Games in Folge. Der Schützling der ATC-Akademie von Wolfgang Thiem kämpfte sich noch einmal von 2:5 auf 4:5 und 15:30 bei Aufschlag Zverev heran, das zweite Break konnte er aber letztlich nicht mehr aufholen. Der regierende Olympiasieger Zverev nützte den ersten Matchball.
„Die Leistung war okay. Aber er ist in den meisten Belangen eine Klasse über mir“, sagte Ofner laut sport.orf.at über Zverev. „Er ist ein gestandener Top-Ten-Spieler, da fehlt mir etwas. Ich weiß nicht, ob ich da einmal hinkomme oder nicht.“ Derzeit gelte es, vor allem „auf meinem Niveau in die Spur“ zu finden. Doch das habe „mit der ersten Runde eh gut geklappt. Ich bin viel besser in der Spur als vor ein, zwei Monaten. Deswegen glaube ich, dass die nächsten Turniere gut ausschauen werden.“ Kommende Woche schlägt er beim ATP-500-Turnier in Barcelona auf, danach bei zwei weiteren ATP-Masters-1000-Events in Madrid und Rom.
Vorjahres-Sensationsfinalisten Arneodo/Weissborn mit gutem Start
Österreich ist beim hochkarätigen Auftaktevent der europäischen Sandplatzsaison aber weiterhin vertreten. Denn im Doppelbewerb hat Sam Weissborn mit Romain Arneodo den ersten Schritt in Richtung Verteidigung des letztjährigen, so sensationellen Finaleinzugs gesetzt. Der Wiener (ATP-Doppel 50) und der monegassische Lokalmatador (ATP-Doppel 54), die wie im Vorjahr eine Wildcard erhielten, bezwangen zum Auftakt am Dienstag die Franzosen Ugo Humbert (ATP-Doppel 1272), die Nummer 15 der Einzelweltrangliste, und Fabrice Martin (ATP-Doppel 70) mit 7:6 (0), 7:6 (2), dank zwei stark gespielten Tiebreaks. Im Achtelfinale am Donnerstag warten damit nun deren Landsleute Nicolas Mahut (ATP-Doppel 53) und Edouard Roger-Vasselin (ATP-Doppel 11), die ehemaligen Nummern eins und sechs der Doppelweltrangliste.
Text- und Bildquelle: Österreichischer Tennisverband