Tobias Rattinger glänzt mit Sololauf und toller neuer Bestzeit
Titelverteidiger Tobias Rattinger (LAC Amateure Steyr) bestimmte das Rennen um den 3000 m Hindernis Staatsmeistertitel vom ersten Meter an und schlug bei seinem Sololauf ein sehr flottes Tempo an. Die ersten 1000m passierte der Oberösterreicher in ca. 2:48 min, schneller als je zuvor und hatte zu diesem Zeitpunkt bereits ein paar Sekunden Vorsprung auf seine ersten Verfolger Bernhard Neumann (DSG Wien) und Samuel Leitner (TGW Zehnkampf-Union). Auch am zweiten Kilometer überquerte der 26-Jährige die Hindernisse und den Wassergraben weiterhin in souverän Manier und passierte die Zwischenmarke bei rund 5:40 min. Am letzten Kilometer holte der Steyrer angefeuert von der ganzen Familie nochmal alles aus sich heraus und konnte wieder leicht an Tempo zulegen und gewann in tollen 8:30,46 min. Damit steigerte er bei seinem viertem Titel in Serie seine bisherige Bestzeit damit um über 11 Sekunden und verpasste den ÖLV-Meisterschaftsrekord aus dem Jahr 2006 von Rekordhalter Günther Weidlinger nur um 1,1 Sekunden. In der ewigen ÖLV-Bestenliste setzte sich Rattinger damit auf Platz 6 und verbesserte seine Ausgangssituation für die EM-Qualifikation mit den heutigen 1191 Punkten für die „Road to Rome“ enorm. Auch das direkte EM-Limit von 8:25,00 min scheint in einem starken Feld nicht außer Reichweite zu sein.
Tobias Rattinger: „Ich habe gewusst, dass die Vorbereitung sehr gut war. Da war viel Umfang und Qualität drinnen und auch heute waren die Beine von Beginn an gut. Ich wusste ich muss heute von Vorne laufen und hatte daher etwas Angst vor dem Wind, aber ich bin gut in den Flow gekommen und war technisch sehr stabil. Bis zur letzten Runde hatte ich gar nicht realisiert, dass ich so schnell unterwegs war. Wie ich die Zeit vor der letzten Runde sah, wusste ich, ich muss nochmal alles rausholen und es kann Richtung 8:30-35 gehen. 8:30 ist schon über dem was ich mir erwartet habe, aber natürlich habe ich davon geträumt. Dass das gleich im ersten Rennen so klappt ist natürlich toll. Nächsten Samstag in Karlsruhe ist meiner nächster Start, dann habe ich drei weitere Challenger Meetings zur Auswahl, hoffe aber vielleicht mit dieser Zeit noch bessere Optionen zu bekommen und danach geht es zu den Balkan-Meisterschaften wo auch nochmal viele Punkte für das Ranking zu holen sind. Die EM ist mein großes Ziel, dafür habe ich auch auf viel verzichtet in den letzten Monaten und nach heute schaut es dafür ganz gut aus.“
Auch im Kampf um die weiteren Plätze tat sich noch einiges. Bernhard Schmid (SVS-Leichtathletik) verbesserte sich im Verlauf des Rennens immer weiter und lief mit neuer PB in 9:09,84 min noch auf den Silberrang. Bernhard Neumann belegte Platz 3 in 9:15,95 min und holte sich den Titel in der U23-Klasse. Auf Platz 4 folgte bereits der U20-Meister Damjan Eror (LAC Waidhofen/Ybbs) mit guten 9:22,72 min in seinem ersten 3000 m Hindernisrennen.
Dritter Titel in Folge für Lena Millonig
Bis zum Rennen der Frauen, der als letzter Lauf des Tages um 19:40 Uhr startete, wurde der Wind leider immer stärker. Wie zuvor im Männerrennen setzte sich auch hier die Titelverteidigerin Lena Millonig (ULC Riverside Mödling) von Beginn an, an die Spitze und lies keinen Zweifel im Kampf um ihren dritten Staatsmeistertitel in Folge in ihrer Paradedisziplin aufkommen. ÖLV-U23-Rekordlerin Lotte Seiler (KSV Alutechnik) war wie erwartet die erste Verfolgerin, der Niederösterreicherin die den ersten Kilometer in 3:17 min absolvierte und damit bereits einige Sekunden Vorsprung hatte. Bei der Halbzeit lag die 26-jährige bei ihrem ersten Hindernisrennen seit der schweren Verletzung im Juni auf Kurs unter 9:55, doch der immer stärker werdende Wind forderte seinen Tribut. Mit 10:05,95 min blieb Millonig dennoch nur knapp sechs Sekunden über ihrem Meisterschaftsrekord des Vorjahres und verbessert sich durch die 70 Zusatzpunkte für den Titel der Road to Rome voraussichtlich vorerst auf Rang 37. Die Steirerin Lotte Seiler lief mit 10:26,85 ihre bisher drittschnellste Zeit und holte Silber. Bronze ging an Marie-Theres Gruber (Union Salzburg Leichtathletik) die mit 11:17,38 min einen neuen Landesrekord erzielte.
Lena Millonig: „Ich war am Start recht positiv eingestellt und habe gedacht, dass der Wind noch so schlimm wird. Auf der ersten Hälfte hat mir das noch nicht soviel ausgemacht, aber dann bin ich einfach ein bisschen Müde geworden und es war nicht so einfach das Tempo alleine hoch zu halten. Ich wäre gerne unter 10 Minuten gelaufen und denke das wäre auch möglich gewesen, aber 10:05 ist für den Einstieg ganz in Ordnung. Nächste Woche geht es für mich nach Karlsruhe, dort habe ein riesiges Feld und ich erhoffe mir einiges mehr. Zwei Wochen später findet die Balkan-Meisterschaft statt. Diese zwei Rennen möchte ich nun nutzen und zwei schnelle Zeiten laufen.“
Adéle Martin verteidigt mit toller Zeit ihren U18-Titel, Callum Nussbaumer siegt vor Heimpublikum
Im WU18-Rennen über 2000 m Hindernis hatte Adéle Martin (UAB Athletics) mit Gastläuferin Rae Le Fay lange eine starke Gegner die sich gegenseitig in der Führungsarbeit auch abwechselten. Schlussendlich wiederholte die Siegerin des Vorjahres Adéle Martin ihren Titel und setzte sich mit 6:54,66 min auf Rang 2 der ewigen ÖLV-Bestenliste hinter Lena Millonig und blieb klar unter dem U18-EM-Limit (7:14,00 min), jedoch ist Martin als Französin derzeit international nicht für den ÖLV startberechtigt. Nach den Gastläuferinnen Rae Le Fay und Sara Bilban komplettierten Maya Zelenka (ULC Hirtenberg) und Simone Mitterbauer (UAB Athletics) in 7:52,87 min und 7:58,58 min das Podium.
Adéle Martin: „Es war sehr anstregend heute, es gab schon ein bisschen Wind heute. Die Konkurrenz war super heute. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich mich jemand zusammen laufen konnte und natürlich über die tolle Zeit.“
In der MU18 lieferten sich Lokalmatador Callum Nussbaumer (ULC Riverside Mödling) und Florian Huemer (LAC Amateure Steyr) lange ein Duell um den Titel. Schlussendlich gewann Nussbaumer in 6:27,66 min seinen ersten Titel in der U18-Klasse und im Hindernislauf vor Huemer in 6:30,95 min und Simon Ritzer (ULC Riverside Mödling) in 6:43,49 min.
Callum Nussbaumer: „Aufgrund einer leichten Hüftverletzung konnte ich die letzten vier Tage nicht laufen und ich hatte befürchtet heute gar nicht starten zu können. Im Rennen hatte ich aber keine Probleme und mit der Zeit und dem Titel bin ich sehr zufrieden. Jetzt freue ich mich umso mehr auf die nächsten Wettkämpfe.“
Text- und Bildquelle: Österreichischer Leichtathletik-Verband | ÖLV / Riedenbauer