Der Österreichische Basketballverband hat die diesjährigen Kader für das 3×3-Nationalteam sowie das Team Vienna bekanntgegeben. In den deckungsgleichen Aufgeboten setzt Basketball Austria auf Kontinuität und bringt fünf der sechs Spieler des Teams aus 2024 zurück, das Heim-EM-Gold und zwei Masters-Titel gewann.
Das Europameister-Quartett mit MVP Nico Kaltenbrunner, Enis Murati, Toni Blazan und Fabio Söhnel ist 2025 ebenso wieder an Board wie Matthias Linortner. Der erfahrenste heimische 3×3-Profi, der seit 2019 für das Nationalteam und seit 2020 auf der FIBA 3×3 World Tour im Einsatz ist, hat seine vor rund einem halben Jahr erlittene Achillessehnen-Verletzung überwunden und wird bald auf den Court zurückkehren. „Ich kann es kaum erwarten, wieder am Feld zu stehen“, sagt der Oberösterreicher im Rahmen des 3×3-Trainingsauftakts am Dienstag in Wien. Ein Platz im sechsköpfigen Aufgebot bleibt vorerst noch vakant: nicht mehr dabei ist Quincy Diggs, der sich jüngst den Oberwart Gunners in der win2day Basketball Superliga anschloss.
„Wir sind stolz, dass wir das erfolgreiche Team zusammenhalten konnten. 2024 war mit dem EM-Titel auf der Kaiserwiese und dem zweiten Gesamtrang des Team Vienna auf der World Tour ein absolutes Rekordjahr für den heimischen 3×3-Basketball. Wir sind davon überzeugt, dass die Spieler gemeinsam in den kommenden Monaten weitere Schritte nach vorne machen und ihre Position an der Weltspitze festigen können“, sagt ÖBV-Generalsekretär Aldin Saracevic.
Neuer Champions Cup und Mega-Event in Wien als erste Meilensteine
Die diesjährige 3×3-Saison beginnt für Rot-Weiß-Rot früher als in den vergangenen Jahren: Grund dafür ist der neu eingeführte FIBA 3×3 Champions Cup. Beim exklusiven Event – die Teilnahme ist bei Männern und Frauen nur den Kontinentalmeistern, den besten der Weltrangliste, den Olympiasieger*innen und Gastgeber*innen vorbehalten – fällt der Startschuss zur 3×3-Saison 2025. Österreich ist als Europameister als eines von nur acht Teams qualifiziert.
Der Champions Cup steigt von 14. bis 16. März in Bangkok (Thailand) und es geht nicht nur ums Prestige, wie Linortner unterstreicht: „Der Champions Cup ist auf den ersten Blick zwar kein besonders wichtiger Bewerb, weil er weder besonders viele Weltranglisten-Punkte noch Prämien verspricht. Aber auf das Sieger-Team warten Tickets für gleich zwei Masters-Turniere auf der World Tour. Das wäre ein enormer Startvorteil ins neue 3×3-Jahr.“
Für den rekonvaleszenten 28-Jährigen könnte der Champions Cup aber noch etwas zu früh kommen. „Meine Achillessehnen-Reha ist weitestgehend ohne Rückschläge verlaufen und ich bin zuversichtlich, in den nächsten Wochen voll ins Kontakttraining einsteigen zu können. Spätestens zum World-Tour-Opener in Japan im April möchte ich wieder bei 100 Prozent sein“, erklärt Linortner.
Die FIBA 3×3 World Tour beginnt traditionell mit dem Masters-Turnier in Utsunomiya. Tip-Off in Japan ist diesmal am 26. April. Das Team Vienna ist weiterhin Österreichs einziges Profi-Team auf der Tour, die bis zum Finale in Manama (Bahrein; 21. bis 22. November) insgesamt 14 Masters-Events umfasst. Highlight aus österreichischer Sicht ist die Premiere in Wien. Beim Mega-Event in neuer spektakulärer Location auf dem Heumarkt (12. bis 15. Juni) sind neben dem Masters der Herren zumindest vier weitere Bewerbe geplant – darunter ein Turnier der FIBA 3×3 Women’s Series, sowie Rollstuhl- und Nachwuchs-Events der Extraklasse.
„Es wird unglaublich, in Wien ein World-Tour-Turnier zu spielen“, kann Nico Kaltenbrunner das nächste 3×3-Highlight auf heimischem Boden kaum noch erwarten. „Wir wollen ein weiteres Mal vor eigenem Publikum zeigen, was wir draufhaben und durch unsere Leistungen etwas zurückgeben. So ein Event ist wichtig für die Entwicklung des österreichischen Basketballs und kann gleichzeitig auch dem Nachwuchs die Augen öffnen, was alles möglich ist, wenn man nur daran glaubt.“
Übersiedelung ins Olympia-Zentrum für Olympia-Traum
Der Trainingsauftakt der 3×3-Herren erfolgte am Dienstag noch in Wien. Neue Heimstätte für Linortner & Co. ist aber künftig das Olympiazentrum Niederösterreich in St. Pölten. Die Sportanlagen in der niederösterreichischen Landeshauptstadt sind in Kürze bereit für die 3×3-Stars um Lokalmatador Nico Kaltenbrunner.
„So erfolgreich das 3×3-Jahr 2024 für uns war, so bitter waren die beiden hauchdünn verpassten Chancen auf die Olympia-Teilnahme. Unsere 3×3-Strategie ist deshalb ab sofort darauf ausgerichtet, 2028 in Los Angeles mit dabei zu sein und mit der erstmaligen Qualifikation Geschichte schreiben. Mit dem Umzug ins Olympiazentrum Niederösterreich bieten sich unseren Athleten die idealen Rahmenbedingungen, das große, langfristige Ziel zu erreichen“, unterstreicht Aldin Saracevic.
Auch für die Saison 2025 haben sich das 3×3-Nationalteam und das Team Vienna bereits erste Ziele gesetzt. „Wir wollen uns stabilisieren, konstant Höchstleistungen abrufen und gemeinsam in die Top-3 der Team-Weltrangliste vorstoßen“, skizziert Kaltenbrunner.
Neben dem Champions Cup und der World-Tour-Saison steht mit dem Nationalteam die Titelverteidigung bei der Europameisterschaft an, die in diesem Jahr von 5. bis 7. September in Kopenhagen (Dänemark) stattfindet. Die Weltmeisterschaft, die zuletzt 2023 am Wiener Rathausplatz zu Gast war, geht von 23. bis 29. Juni in der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar über die Bühne.
Text- und Bildquelle: Österreichischer Basketballverband