Ivona Dadic – Comeback nach 480 Tagen

Zwischen ihrem letzten internationalem Wettkampf, der zugleich auch ihr letzter Sieg war, und dem Comeback liegen Schmerzen, Tränen, eine Knie-Operation, Regenerationseinheiten, viele Stunden beim Physiotherapeuten, sowie in der Kraftkammer, Ausdauertraining, sowie intensive Trainingscamps.Ivona hat ihren letzten Siebenkampf am 17.09.2022 in Talence, Frankreich absolviert. Mit dem Sieg war das das perfekte Ende einer damals durchwachsenden Saison. Nachdem die Schmerzen im Knie stärker wurden und auch in Ruhephasen nicht vergingen, war eine Operation unumgänglich, um noch einige Jahre Wettkampfsport ausüben zu können, der ihr so viel bedeutet. Die darauffolgenden Tage und Wochen gestalteten sich durchaus herausfordernd. Um dem Knie von nun an die Regenerationseinheiten und genügend Zeit für die Erholung des Körpers zur Verfügung zu haben, hatte man sich entschlossen, Personalveränderungen im Trainerstab von Ivona Dadic vorzunehmen. Durch die Verlegung ihres Trainingsstützpunktes nach Schweden hat Ivona mit Vlado Petrovic einen Trainer, der alle Disziplinen auf höchstem Niveau trainiert und zusätzlich mit Bianca Salming eine Trainingspartnerin, mit der sie sich ansonsten nur bei Wettkämpfen messen konnte.

Training mit Vlado Petrovic und Bianca Salming

„Das Training im Norden hat von Anfang an richtig gut funktioniert. Wir verstehen uns alle gut und ich habe vom ersten Tag weg gemerkt, dass mein Knie und meine Leistung sich stetig verbessert haben. Es tut richtig gut, eine Trainingspartnerin wie Bianca zu haben. So kann ich mich auch im Training in allen sieben Disziplinen mit einer der weltweit Besten messen.“

Nachdem Ivona den Fokus nach ihrer Verletzung auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris gelegt hat, war klar, kein frühzeitiges Risiko einzugehen und somit die Freiluftsaison 2023 auszulassen. Das Hauptaugenmerk ist eindeutig am Aufbautraining gelegen und dem Knie die Regeneration zu geben, die es benötigte. Seit einigen Wochen ist Ivona wieder voll im Training und das Knie macht keine Probleme mehr. Sie fühlt sich wieder zu 100% fit und ist bereit das Jahr 2024 zu starten. Für die letzten Vorbereitungen ist Ivona Dadic mit ihrem Team inklusive Bianca Salming noch einmal auf Teneriffa geflogen, um dort bei höheren Temperaturen noch einmal neue Impulse zu setzen. Auch nach diesen letzten Belastungstests sind keine Reaknichts mehr im Wege steht.

Ivona freut sich dementsprechend enorm auf ihr Comeback, ist aber dennoch nervös: „Ich freue mich extrem auf meinen ersten WeIkampf nach 1,5 Jahren. Es ist eine lange Zeit – ich war lange weg. Einerseits ist die Vorfreude enorm, andererseits bin ich natürlich auch nervös. Ich muss schauen, wie der Wettkampf abläuft und wo ich international stehe. Das Training hat gut funktoniert, aber jetzt geht es darum Wettkampfpraxis zu sammeln und wieder da hinzukommen, wo ich aufgehört habe. Dafür ist der Wettkampf das beste Training und jetzt ist auch der
richtige Zeitpunkt wieder einzusteigen. Es ist noch genügend Zeit, Selbstvertrauen zu tanken und wichtige Punkte im Hinblick auf die Olympia-Qualifikation zu sammeln.“

Geplante Fünfkämpfe in Tallinn und Linz

Ivona Dadic wird ihre ersten Wettkämpfe in Schweden bestreiten, um Wettkampfpraxis zu bekommen und das nötige Selbstvertrauen aufzubauen. Ihren ersten kompletten Fünfkampf wird Ivona am ersten Februar-Wochenende in Tallinn bestreiten. Anschließend wird sie zu den österreichischen Staatsmeisterschaften in die Heimat zurückkommen. Entscheidend ist, wie das Knie in der Wettkampfsituation reagiert, da hier nochmals ganz andere Kräfte auf das Gelenk einwirken. Nach den ersten Wettkämpfen wird sich zeigen, ob die Hallen-Weltmeisterschaft als erstes großes Ziel in Frage kommt oder der Fokus dann auf die Europameisterschaften in Rom sowie auf die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris gelegt wird.

Text + Fotos (C) Dario Glavas

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