Eine weitere erfolgreiche Turnierwoche für Österreichs Herren auf der ITF-Tour ist, unter anderem, mit einem Einzelfinale und -Halbfinale sowie mit einem Doppeltriumph zu Ende gegangen. Für den erstgenannten Erfolg sorgte Sandro Kopp, denn der 23-Jährige hat in Arlon zum ersten Mal in seiner Karriere ein Endspiel eines ITF-M25-Turniers erreicht. Und zwar mit beeindruckenden Siegen: Der Tiroler (ATP 446) bezwang in Belgien nach seinem Auftaktcoup nacheinander die Nummern fünf, drei und eins der Setzliste, die Deutschen Sebastian Fanselow (ATP 408) und Louis Wessels (ATP 322) und den Franzosen Valentin Royer (ATP 290). Erst im Kampf um seinen bislang größten Titelgewinn musste sich Kopp letztlich dem Belgier Tibo Colson (ATP 571) auch im zweiten Duell der beiden nach jenem in Montreal (Kanada) im März (3:6, 4:6) mit 2:6, 2:6 geschlagen geben. Trotzdem sicherte er sich 16 ATP-Punkte und wird dadurch in der Weltrangliste am 17. Juli sein derzeitiges Career High nochmal deutlich verbessern, aktuell ist er die Nummer 414 im Liveranking.
„Das war für mich eine sehr, sehr positive Woche“, freute sich Kopp gegenüber dem ÖTV. „Ich habe mich dort sehr wohlgefühlt, und das war mein bestes Ergebnis in diesem Jahr, bis jetzt. Die letzten Wochen waren für mich nicht so easy, ich habe oftmals ganz knapp verloren, auch mit Matchbällen und Satzbällen. Jetzt bin ich froh, dass ich’s auch einmal geschafft habe, die engen Matches auf meine Seite zu bringen.“ So etwa wehrte er beim Achtelfinalsieg gegen Fanselow vier Matchbälle ab. Nach dem 7:6 (3), 6:3 gegen Wessels behielt er nach „sehr, sehr gutem Spiel“ auch gegen Royer in einer engen Angelegenheit mit 2:6, 6:4, 6:4 die Oberhand. Wegen durchgehenden Regens am Samstag musste Kopp noch am selben Tag das Finale bestreiten: „Dabei ist dann die Luft sehr dünn geworden. Ich hatte im Halbfinale ein sehr langes Match, daher war es jetzt vielleicht nicht so ideal für mich. Trotzdem bin ich mit der Woche sehr zufrieden. Und jetzt freue ich mich schon darauf, dass ich die ÖTV-Staatsmeisterschaften in Oberpullendorf spielen kann.“
Pichler zurück in den Top 300, Sorger mit nächstem Halbfinale
Für David Pichler ist es im Einzel mit einer Erstrundenniederlage bei einem weiteren ITF-M25-Sandplatzevent in Bourg-en-Bresse zwar nicht nach Plan gelaufen, im Doppel dafür umso besser. Der 27-Jährige schnappte sich im Osten von Frankreich seinen bereits 44. internationalen Herren-Doppelpokal, den zweiten in dieser Saison. Der Burgenländer ließ hierbei, mit dem Inder Parikshit Somani topgesetzt, eine einheimische Paarung nach der anderen aussteigen. Nach einem Freilos bezwangen die beiden zunächst Arthur Gea und Pichlers Einzelbezwinger Tiago Pires mit 4:6, 6:4 und 10:8 im Match Tiebreak, darauf die viertgereihten Maxime Chazal und Matteo Martineau ebenfalls knapp mit 7:6 (5), 1:6 und 10:7 im Match Tiebreak. Im Finalspiel ließen sie sich auch von den auf drei positionierten Maxence Beauge und Lucas Bouquet nicht aufhalten und setzten sich mit einem 6:2, 7:6 (3) die Krone auf. Mit den 25 eroberten ATP-Zählern wird Pichler, der Position 218 als bis dato beste Platzierung zu Buche stehen hat, unter die Top 300 im Doppel zurückkehren.
Und auch das heimische Nachwuchstalent Sebastian Sorger hat wieder einmal von sich reden gemacht. Denn dem 17-Jährigen glückte bei der ITF-M15-Sandplatzveranstaltung in Celje (Slowenien) zum dritten Mal in den letzten zweieinhalb Monaten und gleichzeitig in seiner jungen Karriere der Einzug in ein Herren-Semifinale. Nach einem Aufgabeerfolg gegen den zweitgesetzten Ungarn Peter Fajta (ATP 480) beim Spielstand von 6:2 für den Steirer eliminierte dieser auch den einheimischen Wildcard-Mann Jan Kupcic (ATP 1428) mit 7:5, 7:6 (1) sowie den fünftgereihten Belgier Buvaysar Gadamauri (ATP 693) mit 6:4, 6:3. Im Kampf um sein zweites Finale kassierte Sorger dann allerdings gegen den an vier gelisteten Polen Pawel Cias (ATP 622) gar die Höchststrafe. Dieser hatte im Achtelfinale zuvor auch schon den rot-weiß-roten Qualifikanten Benedikt Emesz (ATP 2002) mit 6:1, 6:4 rausgenommen. Lucky Loser Jonas Trinker (ATP 1042) war gleichfalls in Runde zwei ausgeschieden, Matthias Ujvary (ATP 1038) in Runde eins. Im Doppelbewerb kam Sorger mit dem Deutschen Dennis Dragomirov immerhin bis in die Vorschlussrunde.
Text- und Bildquelle: Österreichischer Tennisverband