Im Land der Berge hat das Graveln seinen Einzug genommen

Am Sonntag findet in Velden am Wörthersee die Premiere des Wörthersee Gravel Race statt. Der Event ist Teil der TREK UCI Gravel World Series und gleichzeitig ein Qualifikationsrennen für die Weltmeisterschaften, die im Herbst in Belgien stattfinden.

“ Es ist richtig geil, dass wir in Österreich so ein Event haben“, freute sich Sebastian Schönberger. Der Oberösterreicher hat sich in den letzten Jahren neben der Straße auch auf den Gravel-Sport spezialisiert, wurde bei den ersten Weltmeisterschaften Elfter, im Vorjahr schaffte er den Sprung unter die Top Ten und ist ein heißer Anwärter auf den Heimsieg in Kärnten.

„Unsere Ambitionen sind recht groß, wir sind zu sechst von unserem Team im Einsatz“, erklärte er vor dem Start und fügte an: „Das ist mal eine neue Herausforderung, wenn man mannschaftlich so stark am Start steht. Ich würde gerne gewinnen.“

Die neue Sportart lockt auch Fahrer aus anderen Bereichen an, so fühlt sich der mehrfache Mountainbike-Marathon-Weltmeister Alban Lakata auch wohl am Gravel-Rad. „Für mich ist das Rennen mein Saisonstart. Die Strecke am Wörthersee ist sehr ansprechend und gelungen“, erzählte der Osttiroler.

Das Rennen findet auf einem Rundkurs statt, der dreimal bezwungen werden muss von den Athletinnen und Athleten, in den höheren Altersklassen sind es zwei Runden. 560 Höhenmeter warten auf jeder Schleife, der Scharfrichter ist ein steiler Anstieg im ersten Drittel der Runde.

„Es ist von Untergrund sehr schnell, aber es gibt auch viele Richtungswechsel, aus denen du rausbeschleunigen musst“, erklärte Lakata, der vor allem den frühen Termin als mitentscheidend sieht für die Rennentscheidung: „Ein so starkes Starterfeld beim Season-Opener macht die Sache spannend. Keiner weiß noch so recht, wo er steht.“

Auch der mehrfache Titelgewinner im Mountainbike-Marathon freut sich auf das Heimrennen sehr: „In Österreich so ein UCI Gravel World Series Rennen zu haben ist gewaltig. Das Rennen war im Nu ausverkauft, was schon zeigt, dass auch im Land der Berge das Graveln Einzug genommen hat.“

Einen Push für den Gravelsport sieht auch Jana Gigele, die im Vorjahr Österreich bei den Frauen bei den Weltmeisterschaften vertrat. Im vergangenen Herbst gewann sie das Straßenkriterium in Salzburg und ist nun auch abseits der Straße auf ein Spitzenergebnis aus. „Ich will ein gutes Ergebnis einfahren und erwarte ein wenig ein taktisches Rennen. Die Besonderheit am Wörthersee sind aber sicher die giftigen Anstiege“, so die 26-Jährige.

Und auch die in Kärnten wohnhaften Fahrerinnen und Fahrer wie Johanna Martini oder Manolo Wrolich sind heiß auf ihr Heimrennen. „Die Vorfreude ist schon recht groß vor meinem ersten Gravel-Rennen. Ich weiß noch nicht ganz, was mich da erwartet, aber die Veranstalter haben einen super Job gemacht und eine tolle Strecke entworfen“, so Martini, die im Vorjahr an den Straßeneuropameisterschaften teilnahm und auch die erste Tour de l’Avenir der U23-Frauen erfolgreich finishte.

Manolo Wrolich, Sohn des ehemaligen Radprofis und Kärntner Landesradsportpräsidenter Peter „Paco“ Wrolich startet auch in sein erstes Gravelabenteuer am Sonntag. „Es ist eine Strecke die richtig Spaß macht, weil es immer auf schmalen Straßen bergauf oder bergab geht, mit vielen technischen Kurven. Im Gegensatz zu den Meisten Straßenrennen gibt es keinen einzigen Meter, wo man sich ausruhen kann. Das Format ist für mich etwas Neues, aber ich hoffe, dass ich meinen „Heimvorteil“ ausnutzen kann“, so der 17-Jährige.

Website des Veranstalters: https://www.woerthersee-gravel.com

Text- und Bildquelle: ÖRV – Österreichischer Radsportverband

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