Neuer 400m-Rekord und souveräner Aufstieg ins Semifinale für Susanne Gogl-Walli
Vor einem Jahr hatte Susanne Gogl-Walli (TGW Zehnkampf-Union) bei der Hallen-EM in Istanbul (TUR) im Finale über 400m mit 51,73s neuen ÖLV-Rekord aufgestellt. Heute pulverisierte sie diesen bereits im Vorlauf auf nunmehr 51,43s und zog mit der insgesamt zweitschnellsten Zeit souverän ins Semifinale ein, das heute Abend auf dem Zeitplan steht.
Die Oberösterreicherin startete schnell in ihren Heat und hatte schon in der zweiten Kurve der 200m-Bahn zur vor ihr laufenden Konkurrenz aufgeschlossen. Mit einer weiteren Beschleunigung konnte sie sich mit einer 200m-Durchgangszeit von 24,27s Eingangs der Schlussrunde die wichtige Position 2 sichern. Lada Vondrova (CZE) versuchte zwar noch mehrfach vorbeizukommen, aber die 27-Jährige wehrte alle Angriffe ab und überquerte die Ziellinie in neuer Rekordzeit auf Platz 2 hinter Mitfavoritin Lieke Klaver (NED). Bei ihrer ersten Hallen-WM hat die Linzerin nun bereits einen Top-12-Platz sicher. Gogl-Walli wurde anschließend ins erste Semifinale um 21:50 (MEZ) auf Bahn 3 gelost und trifft nun unter anderem wieder auf Hallen-Vize-Europameisterin Lieke Klaver (NED), die Top-3 jedes Laufes steigen ins Finale morgen Samstag auf.
„Ich bin selber überrascht. Dass die Form sehr gut ist wusste ich, aber mit einem Rekord hätte ich wirklich nicht gerechnet. Ich bin den Lauf eher taktisch gelaufen, hatte die Zeit gar nicht so im Fokus. Wichtig war mir nach 200m als Zweite reinzulaufen, wenn man diese Position einmal hat dann kommt meistens auch eine gute Zeit raus. Ich habe versucht niemanden vorbeizulassen, das ist auch voll aufgegangen. Ich bin ja nicht die Robusteste, daher musste ich taktisch klug laufen und habe versucht mich gar nicht auf harte Positionskämpfe einzulassen. Zwischendurch musste ich sogar ein paar Mal antreten um die Tschechin hinter mir zu halten. Nach der Freude im Ziel war mein zweiter Gedanke, dass ich ja heute noch einmal laufen muss, das wird nach so einem anstrengenden Vorlauf sehr schwierig. Aber ich freue mich sehr darauf und werde wieder alles geben und voll riskieren.“
Verena Mayr im Fünfkampf im Rennen um die Medaillen
Um 10:05 Uhr Ortszeit eröffnete Verena Mayr (Union Ebensee) diese Hallen-WM im ersten Lauf über 60m Hürden im Fünfkampf. Und sie zeigte gleich ein sehr flüssiges Rennen, konnte ihre Geschwindigkeit über die fünf Hürden gut mitnehmen und mit 8,47s neue Saisonbestleistung aufstellen. Mit 1.024 Punkten reihte sich die Oberösterreicherin damit vorläufig auf Rang 8 ein. Weiter ging es mit dem Hochsprung und einer Einstiegshöhe von 1,64m, die von der 29-Jährigen ebenso wie die folgenden 1,67m und 1,70m souverän im ersten Versuch überquert wurden. Ab 1,73m wurde es für Mayr schwieriger, sie benötigte hier zwei Versuche, bei 1,76m sogar drei, trotzdem bedeutete diese Höhe wieder neue Saisonbestleistung. Dabei blieb es dann auch, 928 Zähler kamen aufs Punktekonto, was Zwischenrang 7 bedeutete. Abgeschlossen wurde die Vormittags-Session mit dem Kugelstoßen, einer der Paradedisziplinen der WM-Bronzemedaillengewinnerin von Doha 2019. Mit einer progressiven Serie von 13,10m / 13,69m / 13,83m kam sie knapp an ihre Saisonbestleistung von 14,09m heran und sammelte wieder 783 Zähler. Insgesamt liegt Mayr mit 2.735 Punkten nun im Zwischenergebnis auf dem ausgezeichneten Rang 4 und hat ihre Fünfkampf-PB und vielleicht auch eine Medaille damit durchaus noch in Reichweite, derzeit fehlen ihr 38 Zähler auf Platz 3.
An der Spitze des Feldes liegt aktuell die ehemalige Juniorenweltmeisterin Saga Vanninen (FIN) vor Titelverteidigerin Noor Vidts (BEL) und Chari Hawkins (USA). Maria Vicente (ESP), die Weltjahresbeste, verletzte sich leider im Hochsprung und musste den Wettkampf vorzeitig beenden. Am Nachmittag wird der Fünfkampf mit den Disziplinen Weitsprung und 800m fortgesetzt und auch abgeschlossen.
„Bei den Hürden war ich beim Start eher vorsichtig, hinten raus war der Lauf sehr gut und ich konnte Boden gutmachen. Schön war, dass ich mich auch im Hochsprung weiter steigern konnte und ich gesehen habe, da bin ich wieder mit dabei. Der Kugelstoß hat heute nicht richtig geklappt, da hat das Timing nicht gut funktioniert. Aber ich habe mich reingekämpft und der letzte Versuch war dann ganz ok. Ich hätte nie damit gerechnet soweit vorne im Gesamtklassement zu liegen. Jetzt heißt es ruhig bleiben, im Weitsprung gute Versuche zu zeigen und dann wird man sehen, wofür das nach dem 800er reicht.“
Markus Fuchs schafft erstmals bei WM Halbfinaleinzug
Sprinter Markus Fuchs (Union St.Pölten) bekam es bei seiner zweiten Hallen-WM nach Belgrad 2022 im ersten Vorlauf über 60m mit 100m-Weltmeister Noah Lyles (USA) zu tun, die Top-3 qualifizierten sich direkt fürs Halbfinale. Der Niederösterreicher hatte eine ausgezeichnete Reaktionszeit von 0,122s und kam auch gut aus den Blöcken, auf der zweiten Rennhälfte wirkte er aber nicht locker genug und musste sich in einem engen Rennen mit 6,66s mit Rang 4 begnügen. Auf Platz 3 in diesem Heat, der den fixen Aufstieg ins Semifinale bedeutet hätte, fehlten dem 28-Jährigen gerade einmal 6/1000 Sekunden, ausgerechnet sein Freund Aleksandar Askovic (GER) hatte die Nase hauchdünn vorne. Jetzt hieß es für den Brunner also warten, ob die Zeit für einen der drei weiteren Plätz im Halbfinale reicht. So war es dann auch, Fuchs kam über die Zeitregel weiter und damit erstmals in ein WM-Halbfinale, insgesamt erzielte er die 20.-schnellste Zeit aller 49 Teilnehmer.
Im ersten von drei Semifinali wird Fuchs um 20:45 Uhr (MEZ) auf Bahn 1 antreten um einen der Top-2-Plätze in seinem Lauf oder eine der weiteren zwei schnellsten Zeiten zu erreichen, die zum Aufstieg ins Finale berechtigen, das als Abschluss des heutigen Wettkampftages stattfindet.
„Sieben Heats abzuwarten ist nicht wirklich lustig. Aber ich war guter Dinge, denn mein Rennen war sehr solide, aber noch nicht perfekt. Ich bin mitten drinnen und kann sicher noch zulegen, das will ich im Semifinale zeigen. Jetzt heißt es gut regenerieren und am Abend wieder angreifen.“
Zeitplan der ÖLV Athleten bei der Hallen-WM in Glasgow
Ortszeit | MEZ | |||
Freitag
1. März |
19:15
19:45 20:50 21:30 21:45 |
20:15 20:45 21:50 22:30 22:45 |
Weit (5-Kampf)
60m (Semifinale) 400m (Semifinale) 800m (5-Kampf) 60m (Finale) |
Verena Mayr
Markus Fuchs Susanne Gogl-Walli Verena Mayr Markus Fuchs |
Samstag
2. März |
11:20
19:45 21:00 21:45 |
12:20
20:45 |
60m (Vorläufe)
60m (Semifinale) 400m (Finale) 60m (Finale) |
Magdalena Lindner
Magdalena Lindner Susanne Gogl-Walli Magdalena Lindner |
Sonntag
3. März |
10:25
19:40 21:00 |
11:25
20:40 |
60m Hürden (Vorläufe)
60m Hürden (Semifinale) 60m Hürden (Finale) |
Karin Strametz
Karin Strametz Karin Strametz |
Text- und Bildquelle: Österreichischer Leichtathletik-Verband