Das bestehende Ungleichgewicht in der öffentlichen Präsenz von Frauen- und Herrensport hat klare Auswirkungen auf die Karrierechancen von Sportlerinnen. Mehr mediale Sichtbarkeit der Athletinnen erhöht die Chancen auf lukrative Sponsoringverträge. Mehr Geld erhöht wiederum die Möglichkeiten zur Professionalisierung. Zudem werden sichtbare Sportlerinnen zu Vorbildern für Mädchen und junge Frauen. Diese weiblichen Vorbilder sind essenziell und inspirieren junge Generationen dazu, Leistungssport für sich zu entdecken. Für den Sport generell bedeutet das mehr Nachwuchs, womit sich der Kreis einer zunehmenden Professionalisierung schließt.
Im Rahmen eines Pressegesprächs im Haus des Sports sprachen am Donnerstag Erwin van Lambaart (Generaldirektor Österreichische Lotterien), Georg Wawer (Managing Director win2day), Maria Pernegger (Studienautorin & Geschäftsführerin MediaAffairs) mit Sportvertreter:innen Tina Pesendorfer (Österreichs beste Rollstuhltennisspielerin), Viktoria Schnaderbeck (ehem. Fußball-Nationalteamkapitänin & Gründerin der Sportmarketingagentur PRO-SPECTIVE) und Lisa Zderadicka (Basketball-Nationalspielerin) über die Bedeutung von Sponsorings und die Notwendigkeit einer erhöhten Sichtbarkeit des Frauensports.
Abseits der Saisonhighlights: Frauensport-Anteil fällt unter 10 Prozent
In den in der Studie untersuchten Printmedien entfielen 2023 rund 83 Prozent der Sportberichterstattung auf männliche Athleten und nur 17 Prozent auf den Frauensport. Besonders auffällig sind saisonale Schwankungen: Im Winter erreichen die Athletinnen dank des Alpinen Ski-Weltcups mehr als ein Drittel der Gesamtberichterstattung. Ähnlich positive Effekte gab es nur während der Frauenfußball-Weltmeisterschaft im Sommer 2023. Im restlichen Jahr zeigt sich ein gegenteiliger Trend: Hier sinkt der Anteil der Berichterstattung über Sportlerinnen oft unter 10 Prozent.
Ähnlich verhält es sich bei den analysierten TV-Sendern, wo die Präsenz von Sportlerinnen mit 21,3 Prozent minimal höher ist als im Printbereich. Auch hier führen vor allem der Skisport und Großereignisse wie die Frauenfußball-Weltmeisterschaft zu größerer Sichtbarkeit.
Equal-Play-Day-Initiator win2day als Wegbereiter für Gleichberechtigung im Sport
Vor dem Hintergrund dieses Ungleichgewichts setzt sich win2day, die Online-Spieleseite der Österreichischen Lotterien, seit 2022 für die Chancengleichheit im heimischen Damen-, Herren- und Behindertensport ein. win2day unterstützt Nationalteams, oberste Spielklassen sowie Großevents in den Disziplinen Eishockey, Basketball, Beach Volleyball, Tennis, American Football und Tischtennis. In diesem Rahmen fördert win2day gezielt die Professionalisierung von Frauensport und Behindertensport, den Aufbau von Nationalmannschaften, die Ausstattung von Teams mit hochwertiger Ausrüstung und ganz besonders den Zugang der Gesellschaft zu diesen Sportevents.
Georg Wawer, Managing Director bei win2day über die Equal Play Initiative: „Bei win2day stehen wir für Fairplay und Gleichberechtigung – diese Haltung leben wir das ganze Jahr. Unser Sponsoring schafft echte Perspektiven für Herren-, Frauen- und Behindertensportteams in Österreich. Damit sind wir auf einem guten Weg, doch es bleibt noch viel zu tun.“ Wawer führt fort: „Mit der Einführung des Equal Play Day machen wir Jahr für Jahr die Gesellschaft auf das Ungleichgewicht in der Sichtbarkeit von Herren-, Frauen- und Behindertensport aufmerksam. ‚You can’t be what you can’t see‘ – daher wollen wir greifbare Chancen und Vorbilder für Österreichs Nachwuchssport schaffen.“
In diesem Kontext ist auch das langjährige Engagement der Österreichischen Lotterien zu sehen. Diese sind seit Jahrzehnten wichtigster Financier des Breiten- und Spitzensports in Österreich. Generaldirektor Erwin van Lambaart: „Unser Engagement für den Sport in Österreich soll sicherstellen, dass Österreichs Sportler:innen optimale Trainingsbedingungen vorfinden, eine fundierte Ausbildung erhalten und in weiterer Folge bei internationalen Wettkämpfen Höchstleistungen erbringen können. Sport braucht aber auch eine gleichberechtigte Sichtbarkeit und weibliche Vorbilder, denen junge Menschen nacheifern können.“ Siehe dazu auch hier.
„Schlagworte wie Diversität und Geschlechtergerechtigkeit machen auch vor dem Sport nicht Halt – das erfordert ein Umdenken. Trotz des alarmierenden Status quo zeigen sich aber in den letzten Jahren auch einige positive Entwicklungen“, so Maria Pernegger, Studienautorin und Geschäftsführerin bei MediaAffairs. „Vorreiter aus Sport, Medien und Wirtschaft setzen verstärkt auf Frauen und Diversität. Das erhöht die Sichtbarkeit und lässt darüber hinaus gesellschaftliche Stereotype bröckeln. Ein gutes Beispiel ist der Frauenfußball, der lange Zeit zurückgedrängt wurde“, ergänzt sie.
Über die Studie:
Im Rahmen der Studie wurden (Bewegt-)Bilder im Zeitraum zwischen 1. September 2022 und 31. August 2023 analysiert und die Präsenz von Sportler:innen in ausgewählten österreichischen TV- und Printmedien ermittelt. Berücksichtigt wurden sowohl die Anzahl der Bilder als auch das Berichtsvolumen (Bildfläche in Printmedien bzw. Sendedauer im TV). Im Zuge dieser Analyse wurden fast 13.000 Bilder in Printmedien und ca. 1.200 TV- Sportübertragungen analysiert.
Mehr Informationen zur Equal Play Initiative sind hier abrufbar: www.equal-play-day.at
Text- und Bildquelle: Österreichischer Basketballverband