EM Rom: Souveräner Finaleinzug für Weißhaidinger, Strametz und Diessl klar im Semifinale

Souveräner Lukas Weißhaidinger als Vierter ins Finale

Gleich beim Einwerfen beförderte Lukas Weißhaidinger (ÖTB-OÖ LA) die 2kg Diskusscheibe auf die direkte Qualifikationsweite von 66m und konnte somit mit einem guten Gefühl in den Wettkampf starten. Im ersten Versuch der Qualifikation gelang mit 63,99m ein guter Einstand, womit sich der Oberösterreicher an den dritten Platz von Gruppe A setzte. Den zweiten, verunglückten Versuch gab der 32-Jährige bei seinen dritten Europameisterschaften ungültig. Platz 3 hatte der EM-Dritte von 2018 aber weiterhin inne. Im dritten Wurf gelang mit 63,86m wieder eine solide Weite aber keine weitere Verbesserung. Lediglich Weltrekordhalter Mykolas Alekna (LTU) übertraf mit 67,50m die direkte Qualifikationsmarke. Hinter Henrik Janssen (GER / 64,74m) blieb der Taufkirchner auf Platz 3 in Gruppe A. In der zweiten Gruppe übertraf nur der Slowene Kristjan Ceh mit 65,64m die Weite des 32-Jährigen.

„Für mich war das heute ein Schaulaufen vor dem Finale am Abend, wo ich möglichst viele Kräfte sparen wollte. Ich glaube Gregor wusste nicht ganz, ob er mich loben oder schimpfen soll. Natürlich hätte ich gerne etwas weiter geworfen. Das Einwerfen war sehr gut und stabil und einer davon über 66m. Um halb 10 morgens kann sich das schon sehen lassen. Mit den 63,99m im ersten Durchgang habe ich mir schon gute Chancen ausgerechnet und habe die Gegner ein bisschen beobachtet. Beim zweiten Versuch war ich ein bisschen zu hastig. Der Dritte ist mir etwas aus der Hand gerutscht, war aber trotzdem auch 63m. Die Qualifikation war mal das, was ich machen musste und das lief nach Plan. Mit der Hitze in der zweiten Gruppe wird es sicher nicht einfacher. Die dunkle Bahn heizt sich sehr auf, das werde ich auch meinen Teamkollegen mitgeben. Technisch war es solide, am Abend muss ich natürlich etwas draufpacken. Da muss ich ein bisschen mit dem Feuer spielen und den ein oder anderen Ungültigen riskieren.“

Zweitschnellste Qualifikationszeit und Semifinaleinzug für Enzo Diessl

Der U20-Europameister des Vorjahres Enzo Diessl (SU Leibnitz) bot auch im Vorlauf über 110m Hürden bei seiner ersten EM-Lauf unter den “Großen” eine gute Vorstellung. Nach einer etwas verhaltenen ersten Hälfte des Rennens zeigte, der seit gestern 20-Jährige, seine gewohnt starke Schlussphase und schloss auf den führenden Polen Jakub Szymanski fast noch auf und belegte in 13,56s (+0,9m/s) 3/100s dahinter Platz 2 im ersten Vorlauf. In den beiden anderen Vorläufen war kein Läufer schneller als der Steirer, der somit als Zweitschnellster der Vorläufe in das morgige Semifinale einzog.

„Ich habe nicht richtig durch die Hürden attackiert, da hat die Nervosität schon eine Rolle gespielt. Mein Tag hat schon um 5:40 Uhr begonnen, da baut sich schon viel Spannung auf. Die Oberkörperposition hat dadurch nicht ganz gepasst und auf den ersten vier bis fünf Hürden hat mir damit etwas an Tempo gefehlt. Hinten raus konnte ich meine Stärke aber abrufen und gut auf den Polen aufschließen. Ich habe versucht einen soliden Lauf ins Ziel zu bringen, das ist mir gelungen. In das Semifinale kann ich jetzt selbstbewusster reingehen und viel befreiter laufen.“

Karin Strametz zieht als Vorlaufsiegerin ins Halbfinale ein

Auch Hallen-WM-Semifinalistin und Vereinskollegin von Enzo Diessl, Karin Strametz (SU Leibnitz), feierte in der ersten Session ihr Freiluft-EM-Debüt. In der Startvorbereitung zuckte die 26-Jährige noch etwas, aber sofort kam die grüne Karte von den Schiedsrichtern und die Erleichterung war der 100m Hürdenläuferin anzusehen. Der tatsächliche Start gelang der Leibnitzerin dann hervorragend und die 12. der Entry List schob sich gleich an die Spitze des Feldes, welche die Steirerin auch nicht mehr abgab und in 12,99s (+0,0m/s) gewann. Insgesamt bedeutete dies die viertschnellste Zeit und den klaren Einzug in das morgige Semifinale. Schnellste in den Vorläufen war die Finnin Lotta Harala in 12,91s.

„Ich habe geschaut, dass ich am Start wach richtig bin. Der Starter hat aber ewig lange gewartet und nach dem Zucken war ich dann sehr erleichtert, als ich die grüne Karte gesehen habe. Ich habe dann geschaut, dass ich ruhig bleibe und auf Signal loslaufe. Der hat dann gut geklappt und das Rennen ist mir bis zur fünften oder sechsten Hürde gut gelungen. Hinten raus kann ich noch ein bisschen aktiver sein. Im Semifinale möchte ich um eine neue Bestzeit laufen. Das habe ich auch drauf. Der erste Schritt ist gemacht, ich schaue von Runde zu Runde und konzentriere mich auf den nächsten Lauf. Ob das sogar für das Finale reicht, wird man sehen. ”

Starke erste Session für Isabel Posch im Siebenkampf

Die Auftaktdisziplin im Siebenkampf, die 100m Hürden, gelten als eine der Stärken von Isabel Posch (TS Lustenau). Sie zeigte sich heute im Olympiastadion von Rom unbeeindruckt vom ganzen Qualifikationstheater und startete stark in den Wettkampf. Die Vorarlbergerin kam gleich ausgezeichnet aus den Blöcken und lag bei der ersten Hürde in Führung. Auch der Rest des Laufes sah sehr flüssig aus, so blieb sie mit 13,56s (-0,1) nur um 6/100s über ihrer 2023 bei den Staatsmeisterschaften in Bregenz aufgestellten persönlichen Bestleistung und platzierte sich auf Zwischenrang 9. Es folgte der Hochsprung, eine der Zitterdisziplinen der 24-Jährigen. Sie begann mit souveränen Sprüngen über 1,56m, 1,59m und 1,62m, bei 1,65m gelang die Überquerung erst im zweiten Versuch. 1,68m war die Wunschhöhe der Lustenauerin, im ersten Versuch war sie auch hoch drüber, aber die Distanz passte nicht ganz und die Latte fiel. Der zweite Sprung verlief ähnlich, aber im dritten war die EM-Debütantin dann wie erhofft drüber, nur mehr 1cm fehlte auf die PB. Die folgenden 1,71m waren dann heute aber doch zuviel, mit insgesamt 1.871 Punkten liegt Posch auf Zwischenrang 17 und gut auf Kurs in Richtung Siebenkampf-PB.

“Ich bin mega happy mit beiden Ergebnissen. Die Nervosität hat sich in Grenzen gehalten, da bin ich positiv überrascht. Bei den Hürden bin ich gut rausgekommen, hinten raus habe ich versucht mit dem Oberkörper vorne zu bleiben, das ist mir nicht ganz gelungen. Im Hochsprung habe ich darauf geachtet, die Sprünge konsequent durchzuziehen. Da zögere ich oft etwas bei den letzten Schritten. Von Sprung zu Sprung hat das besser funktioniert. Ich bin voll zufrieden.”

Verena Mayr beendet Siebenkampf nach zwei Disziplinen

Als erste Österreicherin startete heute um 9:40 Uhr Verena Mayr (Union Ebensee) über 100m Hürden in ihren bereits dritten Siebenkampf bei einer EM. Nach einem grippalen Infekt letzte Woche stand hinter ihrer Form ein kleines Fragezeichen, die Oberösterreicherin wollte von Disziplin zu Disziplin sehen wie es ihr geht. Nach einem etwas verhaltenem Start mit einer Reaktionszeit von 0,248s kam sie während des Rennens aber immer besser in den Rhythmus und finishte mit 13,93s (-0,3) als Dritte des Laufes, was Zwischenrang 18 ergab. Im Hochsprung stieg die aktuelle Mehrkampf-Staatsmeisterin bei 1,62m in den Bewerb ein und hatte dann auch bei den folgenden Höhen bis 1,71m kaum Probleme. Dann aber war die  29-Jährige mit ihren Kräften sichtbar am Ende, es kam keine weitere Höhe in die Wertung. Nach zwei von sieben Disziplinen rangierte Mayr mit 1.855 Punkten auf Platz 19. Wenig später fällte die WM-Dritte von 2019 gemeinsam mit ihrem Trainer die Entscheidung den Wettkampf zu beenden.

“Die Hürden waren gleich nicht so gut. Alleine wenn man die Reaktionszeit sieht weiß man, dass ich nicht bei 100% bin. Es fehlt einfach die Reaktivität, dass man den letzten Rest herausholen kann. Im Hochsprung war es dasselbe. Ich habe schon bei 1,68m und 1,71m mit meinen Kräften gekämpft. Die 1,74m sind dann einfach nicht mehr gegangen. Es war ein Kampf. Die Entscheidung tut weh, aber es ist die einzig sinnvolle Entscheidung aufzuhören. Der Körper ist einfach nicht bereit für einen Siebenkampf.”

Lena Millonig Opfer der Hitzeschlacht über 3.000m Hindernis

Bereits zum zweiten Mal bei einer EM dabei war Lena Millonig (ULC Riverside Mödling) über 3.000m Hindernis. Die Neo-Rekordlerin reihte sich nach dem Start in der zweiten Hälfte des Feldes ein und absolvierte den ersten Kilometer in 3:12,35min, einer flotten Pace. Auch der zweite Kilometer war nach 6:26,39min schneller als beim Rekordlauf absolviert. Die letzten 1.000m waren bei der herrschenden Hitze von 30 Grad aber eine Qual für die Läuferinnen. Die Niederösterreicherin wurde dann auch ein Opfer der Temperaturen, musste Tempo rausnehmen und das Feld ziehen lassen. Mit 9:57,50min gelang ihr aber trotzdem ein ausgezeichnetes Ergebnis, in München bei der EM 2022 war sie übrigens exakt dieselbe Zeit gelaufen. Insgesamt belegte die 26-Jährige damit Rang 26 und bestätigte ihre Position auf der Entry-List.

“Die ersten beiden Kilometer waren perfekt, ich habe mich gut positioniert und das Tempo war voll ok. Ich wusste, wenn ich hier ins Finale will, muss ich einen Bomben-Rekord laufen, also habe ich es versucht. Die Hitze war aber enorm, um wirklich schnell zu laufen ist es einfach zu heiß. Natürlich bin ich jetzt ein wenig enttäuscht, aber was hätte ich anders machen sollen als es probieren.”

 

Zeitplan der ÖLV Athleten bei der EM in Rom

Datum MESZ Bewerb Athlet/in
07.06. (FR) 18:40

21:00

21:45

Kugel (7K) Frauen

Diskus (Finale) Männer

200m (7K) Frauen

Isabel Posch

Lukas Weißhaidinger

Isabel Posch

08.06. (SA) 10:10

10:50

12:10

18:05

19:20

20:12

20:38

21:10

21:47

22:08

22:18

22:53

3.000m Hindernis (VL) Männer

100m (VL) Frauen

Weit (7K) Frauen

Speer 7K (Gruppe A) Frauen

Speer 7K (Gruppe B) Frauen

100m Hürden (SF) Frauen

110m Hürden (SF) Männer

100m (SF) Männer

800m (7K) Frauen

100m Hürden (Finale) Frauen

110m Hürden (Finale) Männer

100m (Finale) Männer

Tobias Rattinger

Magdalena Lindner

Isabel Posch

Isabel Posch (?)

Isabel Posch (?)

Karin Strametz

Enzo Diessl

Markus Fuchs

Isabel Posch

Karin Strametz

Enzo Diessl

Markus Fuchs

09.06. (SO) 09:00

09:30

13:20

20:05

21:05

22:04

22:53

Halbmarathon Männer

Halbmarathon Frauen

400m Hürden (VL) Männer

400m (SF) Frauen

100m (SF) Frauen

3.000m Hindernis (Finale) Frauen

100m (Finale) Frauen

Mario Bauernfeind

Timo Hinterndorfer

Peter Herzog

Dominik Stadlmann

Andreas Vojta

Julia Mayer

Leo Köhldorfer

Susanne Gogl-Walli

Magdalena Lindner

Lena Millonig

Magdalena Lindner

10.06. (MO) 10:25

11:20

11:45

12:40

21:50

22:00

Speer Q (Gruppe A) Frauen

1.500m (VL) Männer

Speer Q (Gruppe B) Frauen

400m Hürden (SF) Männer

400m (Finale) Frauen

3.000m Hindernis (Finale) Männer

Victoria Hudson (?)

Raphael Pallitsch

Victoria Hudson (?)

Leo Köhldorfer

Susanne Gogl-Walli

Tobias Rattinger

11.06. (DI) 12:30

21:05

21:36

4x100m (VL) Frauen

400m Hürden (Finale) Männer

4Speer (Finale) Frauen

Nationalstaffel

Leo Köhldorfer

Victoria Hudson

12.06. (MI) 22:26

22:38

1.500m (Finale) Männer

4x100m (Finale) Frauen

Raphael Pallitsch

Nationalstaffel

(?) Die Einteilung in die jeweiligen Gruppen (Diskus, Speer) ist derzeit noch nicht bekannt.

Die EM im Internet 

EM Rom 2024 (EA)

EM Rom 2024 (Veranstalter)

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Zeitplan

Startlisten / Live-Ergebnisse

Die EM im TV

Die ÖLV-Pressekonferenz vom 3.6. (Live um 11 Uhr auf ORF Sport+) gibt es auf ORF ON zum An- oder Nachschauen.

ORF SPORT+ überträgt die EM täglich live. Kommentatoren: Dietmar Wolff / Thomas König

ORF-Programm

Tag Datum von bis Anmerkung
Fr 07.06.2024 18:30 23:00 LIVE – Tag 1 Abend (18:55 – 21:00 nur auf ORF ON)
Sa 08.06.2024 10:00 12:45 LIVE – Tag 2 Vormittag
Sa 08.06.2024 17:55 23:00 LIVE – Tag 2 Abend
So 09.06.2024 08:55 13:45 LIVE – Tag 3 Vormittag
So 09.06.2024 20:00 23:00 LIVE – Tag 3 Abend
Mo 10.06.2024 10:00 13:40 LIVE – Tag 4 Vormittag
Mo 10.06.2024 19:25 23:00 LIVE – Tag 4 Abend
Di 11.06.2024 09:30 15:20 LIVE – Tag 5 Vormittag
Di 11.06.2024 19:00 23:00 LIVE – Tag 5 Abend
Mi 12.06.2024 20:05 23:00 LIVE – Tag 6 Abend (20:05 – 20:15 nur auf ORF ON)

(Stand vom 1.6., kurzfristige Änderungen möglich)

Alle Live-Übertragungen von ORF SPORT+ sind außerdem via ORF ON als Live-Stream zu sehen und danach on-demand abrufbar.

Text- und Bildquelle: Österreichischer Leichtathletik-Verband

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