Neue Wurftechnik
An der Abwurf-Bewegung wurde für die bevorstehenden Großereignisse 2024 noch einmal massiv geschraubt. „Wir setzen auf eine größere Abwurfgeschwindigkeit und mehr Bewegung aus der Hüfte. Seit Oktober arbeiten wir an der neuen Technik. Vereinfacht gesagt, gehen wir jetzt genau in dieselbe Richtung wie Weltrekordler Mykolas Alekna“, weiß der Olympia-Dritte von Tokio. Vorteil: „Mein Problem bei der alten Technik war: Je lockerer mein Abwurf, desto besser und weiter ist der Diskus geflogen. Bei Großereignissen, sprich unter Druck, ist diese Gradwanderung kaum noch geglückt. Die neue Technik funktioniert über Geschwindigkeit und Kraft. Da laufe ich nicht so leicht Gefahr, den Wurf zu überziehen.“
Heimspiel St. Pölten
Kommenden Freitag, den 19.05., geht im NÖ-Landessportzentrum das 16. Liese-Prokop-Memorial in Szene. Im Diskuswerfen der Männer bekommt es Lokalmatador und Meeting-Stammgast Lukas Weißhaidinger mit insgesamt fünf 60-m-Werfern zu tun: Chad Wright/JAM, Gregory Thompson/GBR, Oskar Strachnik/POL, Masateru Yugami/JPN und Edujose Sousa Lima/POR. Olympiasieger Christoph Harting/GER sagte kurzfristig ab. Auf den Sieger warten 1.000 Euro Preisgeld, der Stadionrekord wird von Hausherr Weißhaidinger höchstpersönlich gehalten und liegt bei anspruchsvollen 67,76 m. „Mein Ziel wird sein, die Weite von Doha (65,14) zu toppen. Damit wäre ich schon zufrieden.“
Diamond-League-Hattrick
Im Vorjahr verzichtete der ÖLV-Vorzeigeathlet – zugunsten der 70-m-Rekordjagd in Schwechat bzw. krankheitsbedingt – auf die komplette Diamond-League-Saison. Heuer hat Österreichs einziger männlicher Diamond-League-Dauergast zumindest drei weitere internationale Top-Meetings geplant. Die Diskus-Qualifikation für das DL-Finale in Brüssel (BEL, 13./14.09.) startet mit dem Meeting in Marrakesch (MAR, 19.05.), nicht einmal 48 Stunden nach dem Liese-Prokop-Memorial. Weitere DL-Starts sind für Oslo (30.05.) und Stockholm (02.06.) geplant, die endgültige Teilnahmebestätigung für Norwegen steht aktuell aber noch aus. Lukas Weißhaidinger: „Das Programm könnte vor Paris kaum dichtgedrängter sein. Aber das gehört zu meinem Job. Ich freue mich auf die Vielzahl der hochkarätigen Meetings, weniger auf die Reisestrapazen.“ Zweimal stand der Oberösterreicher schon im Finale, das Ziel wäre Finalteilnahme Nummer drei. 2021 wurde er in Zürich Sechster, im Jahr darauf Zweiter.
EM-Doppelschicht
Die LA-Europameisterschaft in Rom (7. – 12.06.) wartet für die Diskus-Werfer mit einer Besonderheit auf. Am 1. Wettkampftag, Freitag, den 7. Juni, geht um 09:35 bzw. 10:55 Uhr die Qualifikation in Szene, in der Abendsession, um exakt 21:02, beginnt dann das Finale der Top-12. Gregor Högler: „Zwei Bewerbe an einem Tag, das hatten wir in dieser Form noch nie. Wer am Vormittag möglichst wenig Energie verbraucht, hat am Abend gute Karten. Gute Nachricht: Lukas ist definitiv kein Früh-Aufsteher, die späte Finalzeit sollte ihm liegen.“
Volles Stade de France
Wenn der Olympia-Bronzemedaillengewinner von 2021 auf Paris angesprochen wird, beginnen seine Augen zu leuchten: „Meine Motivation für Paris 2024 könnte nicht größer sein. Wer einmal Olympia-Edelmetall geschnuppert hat, der will unbedingt nochmal zuschlagen. Die Siegerehrung in Tokio war mein bisheriger Karrierehöhepunkt. Alles war top, nur die Fans haben gefehlt, die Stimmung war gedämpft. Am 7. August, beim Diskus-Finale, wird das Stade de France ausverkauft sein. Die Franzosen sind bekannt dafür, besonders begeisterungsfähig zu sein. Da wird im Stadion die Post abgehen.“
Text- und Bildquelle: Österreichischer Leichtathletik-Verband | ÖOC/Michael Meindl