Österreichs Basketball-Nationalteam der Damen muss sich auch im fünften Qualifikationsspiel für die FIBA Women’s Eurobasket 2025 geschlagen geben. Bei der 45:76-Niederlage gegen die amtierenden Europameisterinnen aus Spanien schlägt sich die rot-weiß-rote Auswahl vor rund 1.000 Fans im Wiener Hallmann Dome aber mehr als achtbar. Top-Scorerin der ÖBV-Auswahl ist Sarah Sagerer mit elf Punkten. Das Team von Head Coach Chris O’Shea steigert sich nicht nur im Vergleich zum Hinspiel, das die Weltranglisten-Fünften noch mit 75:34 gewannen, sondern knüpft phasenweise auch an die zuletzt starken Leistungen an. Spanien ist durch den fünften Sieg im fünften Quali-Spiel nun endgültig fix für die Endrunden in Griechenland, Deutschland, Tschechien und Italien (19. bis 29. Juni) qualifiziert. Die Österreicherinnen hoffen zum Abschluss der schwierigen Gruppe A am Sonntag (19:30 Uhr) in Kroatien auf einen Achtungserfolg. Für die Kroatinnen ist das EM-Ticket theoretisch noch in Reichweite.
Gegen die haushohen Favoritinnen starten die Österreicherinnen ambitioniert. In der Anfangsphase übernehmen zunächst Sarah Sagerer und Sigrid Koizar Verantwortung in der Offensive. Ein Step-Back von Koizar bringt sogar die zwischenzeitliche 7:6-Führung für die ÖBV-Auswahl. Doch die Gäste zeigen sich unbeeindruckt – und vor allem treffsicher. Schon im ersten Viertel fallen bei Maite Cazorla und Kolleginnen vier Dreier. Generell halten die Spanierinnen die Wurfquote durchgehend hoch und dominieren zudem die Bretter. Doch die Gastgeberinnen haben ebenfalls ihre Chancen und kommen immer wieder auch in die Zone durch. Dort verhindern allerdings die großgewachsenen Gegenspielerinnen leichte Korberfolge. Zum Ende des ersten Viertels steht es 17:28 aus rot-weiß-roter Sicht.
Mit Beginn des zweiten Spielabschnitts setzen sich die Spanierinnen mit einem schnellen 7:0-Run weiter ab. Die österreichische Offense hat zunächst keine Antwort, ehe „Masken-Frau“ Alexia Allesch mit vier aufeinanderfolgenden Punkten die Stimmung im Hallmann Dome wieder in die Höhe schraubt. In den Minuten bis zur Halbzeit-Pause sind die Heimischen aber im Abschluss nicht gerade vom Glück verfolgt. Die Trefferquote sinkt auf lediglich 23 Prozent, lediglich die Freiwürfe fallen extrem sicher. Das Ergebnis zum Seitenwechsel ist mit 27:43 aber mehr als achtbar und vor allem auch im Verglichen zum Auswärtsspiel im November 2023 eine klare Steigerung – da stand es nach zwei Vierteln 17:43.
Fans sorgen für Top-Stimmung
Die Dominanz der Spanierinnen tut der Stimmung im Hallmann Dome auch in den letzten beiden Vierteln keinen Abbruch. Auch weil Koizar (4 Assists) und Anja Fuchs-Robetin (3) ihre Mitspielerinnen immer wieder gut in Szene setzen, gibt es laufend auch gelungene Offensiv-Aktionen des ÖBV-Teams zu bejubeln. Highlights sind unter anderem ein Vierpunkt-Spiel von Sagerer oder am defensiven Ende des Feldes ein „Monster-Block“ von Sarah Schicher. Ebenfalls laut wird es bei der Einwechslung von Nationalteam-Debütantin Janet Oriakhi von UBI Graz.
Das zahlreich erschienene Publikum gutiert aber vor allem auch die Leistung der Spanierinnen, bei denen die junge Inside-Spielerin Awa Fam mit 14 Punkten, acht Rebounds und fünf Assists ihre Klasse zeigt. Top-Scorerin der Gäste ist Megan Gustafson (18).
Mit Fortdauer des Spiels vergrößern die Favoritinnen den Abstand auf dem Scoreboard kontinuierlich. Vor allem die Intensität und Physis der Startruppe stellt die österreichische Defensive über die gesamten 40 Minuten vor Herausforderungen. Schlussendlich steht aber ein mehr als achtbares 45:76 auf der Anzeigetafel.
„Wieder einen Schritt nach vorne gemacht“
„Die Mannschaft hat nicht aufgegeben und über die gesamte Spieldauer versucht, die Struktur zu halten, die Bälle zu verteilen. Wir konnten auch einem solchen Top-Team phasenweise Probleme bereiten“, zeigt sich O’Shea zufrieden. So wie in der zweiten Halbzeit, als die rot-weiß-rote Defensive einige Ballgewinne verzeichnete und lange Possessions der Spanierinnen forcierte, wie Koizar im Interview anmerkt. „Wir konnten sie phasenweise zwingen, die ganze Shotclock zu verwenden“, so die Spielmacherin, die Fortschritte sieht. „Wir haben teilweise wieder einen Schritt nach vorne gemacht, auch wenn wir es nicht ganz geschafft haben, alle Dinge aus dem Training umzusetzen. Wenn Spanien dann physischer gespielt hat, haben wir unseren Flow ein wenig verloren.“
„Die Intensität und das Tempo der Spanierinnen sind für uns sehr schwierig zu matchen“, weiß auch der Head Coach, „auf so einem Niveau zu spielen, kann uns für die Zukunft nur helfen.“ Die nahe Zukunft heißt am Sonntag Kroatien. Das Damen-Nationalteam gastiert um 19:30 Uhr zum Quali-Abschluss in Gospic. Das Hinspiel endete mit einer knappen 80:91-Niederlage für Österreich.
Die Ergebnisse und Spiele im Überblick:
Niederlande – Österreich | 64:45
Spanien – Österreich | 75:34
Österreich – Kroatien | 80:91
Österreich – Niederlande | 57:73
Österreich – Spanien | 45:76
Kroatien – Österreich | Sonntag, 9. Februar 2025 (19:30 Uhr)
Text- und Bildquelle: Österreichischer Basketballverband