Für das Damen-Basketball-Nationalteam geht das zweite Länderspielfenster im Rahmen der EM-Qualifikation mit einer 57:73-Niederlage gegen die Niederlande zu Ende. Vor 1.000 Zuschauer:innen im Hallmann Dome schließen die Österreicherinnen vor allem in der ersten Halbzeit an ihre starke Leistung vom 80:91 gegen Kroatien am Donnerstag an. Nach dem Seitenwechsel reißt dann aber der Faden in der Offensive und die Gäste erspielen sich im dritten Viertel (17:6) einen vorentscheidenden 15-Punkte-Vorsprung. Top-Scorerinnen der ÖBV-Auswahl, die in der schwierigen Gruppe A somit auch rechnerisch keine Chance mehr auf die Qualifikation für die Women’s Eurobasket 2025 hat, sind Sarah Sagerer (20) und Sigi Koizar (18). Vor den abschließenden beiden Spielen gegen Spanien (6. Februar) und in Kroatien (9. Februar) wartet die Auswahl von Head Coach Chris O’Shea noch auf den ersten Sieg im laufenden Wettbewerb.
Beide Teams starten mit viel Tempo und außerordentlich treffsicher ins Spiel. Bei den Österreicherinnen drücken vor allem Sigi Koizar und Sarah Sagerer der Offensive ihren Stempel auf. Das Duo zeichnet für 21 der 23 ÖBV-Punkte des ersten Viertels verantwortlich, für die anderen beiden sorgt Michaela Wildbacher, die wir Sarah Schicher und Kapitänin Anja Fuchs-Robetin in der Starting-Five steht. Wie die Kroatinnen am Donnerstag „leben“ auch die Niederländerinnen zunächst von ihrer hohen Trefferquote von jenseits der Dreierlinie. Vier der ersten sechs Distanzwürfe der Gäste finde ihr Ziel. In der Zone ist die großgewachsene Emese Hof präsent. Die Euroleague-erfahrene Inside-Spielerin tritt aber weniger als Scorerin, denn als Assist-Geberin und starke Rebounderin in Erscheinung und führt ihr Team zum 25:23 nach dem ersten Viertel.
Mehr Defense, weniger Scoring
Anschließend ziehen die beiden Teams die Schrauben in der Defensive an, das Scoring kommt dadurch etwas zum Erliegen. Einfache Würfe sind fortan Fehlanzeige. Während die Niederländerinnen ihre nächsten zehn (!) Dreier-Versuche vergeben, haben auch Koizar und Sagerer einen schwereren Stand. Mit einem Ergebnis von 33:36 aus heimischer Sicht geht es dann in die Kabinen.
Die zweite Halbzeit beginnt vielversprechend. Nach etwa 160 Sekunden sind die Österreicherinnen nach vier Teamfouls der Gegnerinnen schon im „Bonus“, können daraus aber kein Kapital schlagen. Im Gegenteil – die Niederländerinnen legen einen 12:0-Run hin und ziehen auf 48:33 davon. Erst zwei aufeinanderfolgende Korberfolge von Sagerer brechen die fast achtminütige „Korbsperre“. Mit insgesamt nur sechs erzielten Punkten im dritten Viertel brummen sich die Österreicherinnen aber einen 14-Punkte-Rückstand auf. (39:53)
Niederländerinnen lassen Aufholjagd nicht mehr zu
Sill startet mit einigen Hustle-Plays und zwei verwandelten Layups die Aufholjagd, Sagerer und Koizar drücken den Rückstand anschließend auf 47:55. Die Niederländerinnen bleiben jedoch cool, auch als die vom Heimpublikum lautstark unterstützten Österreicherinnen den Rückstand noch einmal auf neun Punkte drücken können. Für ein erfolgreiches Comeback fehlt schlussendlich aber vor allem die notwendige Trefferquote. Insgesamt fallen nur rund 35 Prozent aller Würfe, von „Downtown“ fallen nur drei der 17 Versuche.
„Die Niederlande ist defensiv sehr stark und hat uns aus dem Rhythmus gebracht. Zudem haben wir freie Würfe nicht getroffen“, sagt Head Coach Chris O’Shea. „Die Mädels haben gekämpft und den Rückstand fünf Minuten vor Schluss noch einmal auf unter zehn Punkte gebracht. Der Glaube an den Sieg war immer da.“
Die Niederlage nahm vor allem im dritten Viertel, das mit 17:6 an die Gäste ging, Formen an. „Da waren wir teilweise nicht fokussiert genug, haben einfache Punkte zugelassen und vorne nicht viel getroffen. Insgesamt haben wir den Ball heute nicht so gut bewegt, wie gegen Kroatien. Die Back-Cuts haben uns wehgetan“, analysiert Koizar.
„Haben uns klar gesteigert“
Trotz einer klaren Leistungssteigerung im Vergleich zu den Erstauftritten in dieser EM-Qualifikation gegen die Niederlande (45:64) und Spanien (34:75) vor einem Jahr, warten die Österreicherinnen nach wie vor auf ihren ersten Sieg. Die Richtung stimmt jedoch, wie der Head Coach betont. „Wir können mit unseren Leistungen zufrieden sein. Im Vergleich zum ersten Window haben wir uns klar gesteigert. Irgendwann wollen wir zu dem Punkt kommen, an dem wir solche Top-Nationen mit einer guten Leistung schlagen können.“
Die EM-Qualifikation geht im Februar nächsten Jahres mit den Spielen gegen Spanien (6.) und in Kroatien (9.) zu Ende. Die Women’s Eurobasket 2025 findet von 18. bis 29. Juni 2025 in Tschechien, Deutschland, Griechenland und Italien statt.
Text- und Bildquelle: Österreichischer Basketballverband