Charlize Mörz erreichte als erste österreichische Kunstturnerin in einem Weltmeisterschafts-Gerätefinale den siebenten Platz. Die 20-jährige Mattersburgerin kam in der Sprung-Entscheidung in Jakarta zwar nicht an ihre Qualifikations-Leistung heran, konnte die Vorkampf-Position allerdings halten.
Mörz: „Mit dem ersten WM-Finale ging ein Traum in Erfüllung. Jetzt kann ich noch höher ansetzen und weiß, woran ich arbeiten muss. Es war ein unglaubliches Gefühl, das hat mir nochmal richtig viel Motivation für die Zukunft gegeben.“
Der von Charlize Mörz im ersten Finalsprung geplante Überschlag plus Strecksalto mit halber Schraube verlor leider unterwegs die Form und konnte von der Jury nur als gehockt gewertet werden (siehe Foto unten). Das kostete acht Zehntelpunkte im Schwierigkeitswert (3.8 statt 4.6), somit vier Zehntel in der Endnote und den ansonsten erreichbar gewesenen fünften Platz.
Sportdirektor Fabian Leimlehner: „Ich gratuliere Charlize von ganzem Herzen zu diesem historischen Erfolg. Wir haben bereits direkt nach ihrem Sprungfinale begonnen, weiter Pläne für nächstes Jahr zu schmieden und wissen genau woran, wir arbeiten müssen, um aufs Medaillen-Podium zu kommen.“
Den Weltmeisterinnen-Titel sicherte sich Russlands (AIN) Angelina Melnikova, Silber holte überraschend die kanadische Newcomerin Lia-Monica Fontaine. Als Dritte am Medaillen-Podium stand die US-Amerikanerin Joscelyn Roberson, die in der Qualifikation von Charlize Mörz noch auf Distanz gehalten worden war.
In einer ungewöhnlich turbulent verlaufenen Sprung-WM-Entscheidung – zum Auftakt hatte die Qualifikations-Zweite Chinesin Yalan Deng (8.) ein völliges Blackout, auch Russlands Anna Kalmykova (AIN, 6.) patzte und Deutschlands Europameisterin Karina Schönmaier (5.) musste hinter Belgiens Lisa Vaelen (4.) einen sehr seltenen Penality verkraften, da sie nur mit einem Arm gestützt hatte – blieben gegenüber der Qualifikation nur der Spitzenplatz Melnikovas und der siebente von Charlize Mörz unverändert.
Zur historisch-statistischen Einordnung:
- Charlize Mörz ist nun die erste Kunstturnerin, die Österreich in einem Einzelgeräte-Finale bei einer Weltmeisterschaft vertreten hat.
- Bei den Männern schaffte dies zuvor ebenfalls erst ein Turner, Vinzenz Höck 2021 (Platz 5) und 2023 (Platz 6) an den Ringen.
- Allerdings gab es im WM-Sprung-Wettkampf der Frauen bereits einmal eine bessere Platzierung: Bei der ersten Nachkriegs-WM 1950 in Basel (nur 14 teilnehmende Länder: Ägypten plus 13 europäische, keines aus dem „Ostblock“) gewann die 2014 verstorbene Trude Kolar-Gollner die Sprung-Silbermedaille. Damals kamen allerdings noch keine eigenen Final-Entscheidungen zur Austragung, es wurde alle Ergebnisse aus einem einzigen Antreten herausgerechnet.
- Die beste österreichische WM-Turnerinnen-Sprung-Platzierung in der Zwischenzeit stammt aus 2005: Vor 20 Jahren erreichte Sandra Mayer in Melbourne in der Qualifikation den 13. Platz.
Detail-Informationen zur WM Kunstturnen Jakarta 2025
Text- und Bildquelle: Turnsport Austria | Simone Ferraro



