Andreas Vojta und Sandrina Illes Halbmarathon-Staatsmeister

Andreas Vojta hat zum dritten Mal nach 2021 und 2022 die Goldmedaille bei den Staatsmeisterschaften im Halbmarathon gewonnen. Es ist sein 51. Einzeltitel insgesamt im Laufsport, dazu kommt einer mit der Mannschaft. „Ich bin sehr zufrieden mit dem heutigen Wettkampf. Ich habe alles erreicht, was ich mir vorgenommen habe: den Titel in Kombination mit einer guten Zeit“, freute sich der Niederösterreicher. Vojta bestritt den kompletten Halbmarathon auf der flachen Strecke durch Salzburg mit Start und Ziel im Volksgarten von vorne, hatte aber in Thomas Messner einen starken Kontrahenten. „Ich habe seinen Atem noch in der Schlussphase in meinem Nacken gespürt, das war schon noch eine Zusatzmotivation für einen schnellen letzten Kilometer“, erzählte der Sieger, der die Ziellinie nach 1:03:33 Minuten überquerte, aus der entscheidenden Rennphase. Seine Saisonbestzeit verpasste Vojta lediglich um zwei Sekunden.

Rückenwind für die Marathon-Vorbereitung

Der erhoffte Fortschritt gegenüber den Österreichischen Meisterschaften vor zwei Wochen in Tattendorf über 10 Kilometer stimmte ihn zudem sehr positiv. Er fühlt sich auf einem guten Weg Richtung Valencia Marathon am 1. Dezember, auf dessen spezifische Vorbereitung nun der Fokus liegen wird. „Meine 10er Durchgangszeit heute war identisch mit der Endzeit von Tattendorf, das alleine demonstriert den Fortschritt. Wenn man eine 63:33 aus dem Marathon-Training von vorne laufen kann, dann darf man auf jeden Fall zufrieden sein.“

Für Vojta ist es auch eine Genugtuung nach nicht gelungenen Halbmarathons im Sommer bei hohen Temperaturen in Göteborg und bei der EM in Rom. In Salzburg fand er wie das gesamte Feld ideale Laufbedingungen mit 6°C. am Start, Sonnenschein und Windstille vor. „Für mich ist es unverständlich, dass ich bei hohen Temperaturen nicht so gut zurecht komme. Heute habe ich wieder gezeigt – selbst mitten aus dem Training heraus – dass es bei super Bedingungen bei mir läuft.“

Messner läuft Kärntner Landesrekord

Thomas Messner zeigte in Salzburg neuerlich, dass seine starken Leistungen bei Kärnten Läuft und bei der 10km-ÖM vor zwei Wochen kein Zufall waren. Der 26-jährige, gebürtige Steirer hielt prächtig mit Vojta mit und lief in dessen Windschatten zu einer klaren neuen persönlichen Bestleistung von 1:03:42 Stunden. Damit unterbot er den Kärntner Landesrekord von Markus Hohenwarter aus dem Jahr 2008 um 44 Sekunden und ordnete sich auf Position zehn der ÖLV-Bestenliste im Halbmarathon ein. „Ich hab im Training schon gesehen, wie gut ich drauf bin und dass ich eine Medaillenchance habe. Dass es dann im Wettkampf so aufgeht, dass ich einen Landesrekord laufe, ist ein Traum! Ich genieße das wirklich sehr“, jubelte er nach der zweiten Silbermedaille binnen zwei Wochen, jeweils nur knapp hinter Vojta.

Messner, damit auch Kärntner Landesmeister, ist als Quereinsteiger vom Triathlon ein recht neues Gesicht in der Laufszene und gehört schon zur heimischen Elite. „Ich habe mich beim Laufen immer sehr wohlgefühlt, auch beim Triathlon war das Laufen schon meine Stärke. Ich schnüre mir die Laufschuhe jeden Tag mit Freude.“

Emotionaler Medaillengewinn für Hirczy

Vojta und Messner setzten sich bereits nach wenigen Kilometern vom Rest des stark besetzten Männerfeldes ab. Dahinter bildete sich noch vor Dominik Stadlmann und Mario Bauernfeind (beide ÖBV Pro Team) bereits in der ersten Rennhälfte ein Salzburger Verfolgerduo: Hans-Peter Innerhofer (LC Oberpinzgau) und Dominik Hirczy. Ab Kilometer 15 erwies sich Hirczy als der Stärkere. Von den Emotionen übermannt überquerte er die Ziellinie in einer persönlichen Bestzeit von 1:05:52 Stunden.

„Das Rennen war so stark besetzt, ich habe selbst überhaupt nicht damit gerechnet, dass ich auf das Stockerl laufen würde“, jubelte der 25-Jährige. Seine Leistungssteigerung ergründet sich im Trainerwechsel im Frühjahr und dem Training im Sommer. „Wir haben sehr gut trainiert, mittlerweile fruchtet die Arbeit und wir haben tolle Fortschritte erzielt“, erklärte der Pongauer. In einer Woche läuft er noch den Halbmarathon im Rahmen des München Marathon, danach freut er sich auf die wohlverdiente Saisonpause.

Hirczy, der Salzburger Landesmeister wurde, bedankte sich für die Zusammenarbeit im Rennen mit Innerhofer, der nach 1:06:40 Stunden das Ziel erreichte. Die beiden wechselten sich in der Tempogestaltung harmonisch ab. Der Titelverteidiger bei den Halbmarathon-Staatsmeisterschaften zeigte sich mit dem vierten Platz zufrieden: „Es hat genau gepasst. Mir war bewusst, dass mir durch die lange Trailrunning-Saison die schnellen Trainingskilometer fehlen würden, und konnte genau das umsetzen, was ich mir vorgestellt habe“, so der 29-Jährige. „Dominik war einfach stärker, ich gratuliere ihm zur Medaille.“ Innerhofer möchte jetzt kurz regenerieren, bevor er mit spezifischen Einheiten im Gelände das Finale der Golden Trail Series in zwei Wochen in der Schweiz vorbereitet – dort ist er dann gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Manuel am Start.

Illes mit deutlichem Vorsprung zu viertem Titel

Im Frauenrennen setzte sich Sandrina Illes schon früh von ihrer Kontrahentin Larissa Matz ab und dominierte die Staatsmeisterschaftsentscheidung im Alleingang in einer Zeit von 1:15:56 Stunden. Matz, Staatsmeisterin im Vorjahr, folgte in einer Zeit von 1:19:23 Stunden, die Bronzemedaille sicherte sich Stefanie Kurath in einer Zeit von 1:20:19 Stunden.

Für Illes war es der bereits vierte Staatsmeistertitel im Halbmarathon. Den ersten gewann sie vor acht Jahren ebenfalls im Rahmen des Jedermannlauf in Salzburg. Mit ihrer Leistung war die 38-Jährige sehr zufrieden: „Ich freue mich immer sehr, bei Staatsmeisterschaften mitzulaufen. Wenn es so gut läuft wie heute, dann umso besser. Ich bin sehr stolz auf den Titel, denn die Jungen in der Szene werden immer besser“, sagte die erfolgreiche Duathletin und Läuferin.

Glänzender Auftritt von Lokalmatadorin Sabine Hofer

Bereits zum vierten Mal in den vergangenen zehn Jahren gingen die ÖLV-Staatsmeisterschaften und Österreichischen Meisterschaften der Masters und U23 im Rahmen des Jedermannlauf in Salzburg über die Bühne. Die Titel in der U23-Wertung holten sich Christoph Stadler (LAC Nationalpark Molln, 1:15:23) und Hanna Galler (Kolland Topsport Gaal, 1:24:22 Stunden).

In den Mastersklassen jubelten viele über tolle Leistungen, ganz besonders Lokalmatadorin Sabine Hofer (LAC Salzburgerin), die in einer Zeit von 1:28:56 Stunden einen neuen österreichischen Rekord der Altersklasse W60 aufstellte, Salzburger Landesmeisterin wurde und Rang zwölf in der Gesamtwertung bei den Frauen erreichte. „Ich bin überglücklich, es war ein rundum gelungener Tag. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass ich noch einmal Landesmeisterin werde. Es war ein perfektes Rennen, ich habe das Bestmögliche rausgeholt“, freute sich die Lokalmatadorin über diese besondere Leistung.

Der Jedermannlauf, der seine Premiere bereits im Jahr 1984 erlebt hat, ist der traditionsreiche Salzburger Stadtlauf und fand heute bei prächtigen Laufbedingungen statt. „Als Veranstalter ist es immer eine besonderes Gefühl der Belohnung, wenn wie heute fast alle Läuferinnen und Läufer mit einem Lächeln, mit Emotionen der Freude und Jubelgesten ins Ziel laufen. Die Bedingungen haben perfekt mitgespielt, dazu hat die schnelle Strecke einen wichtigen Anteil, dass viele heute persönliche Bestleistungen gelaufen sind und ihre persönlichen Ziele erreicht haben – von der Spitze bei den Staatsmeisterschaften bis mitten rein ins Feld der vielen Hobbyläuferinnen und Hobbyläufern“, zog Veranstalter Johannes Langer ein positives Fazit.

Alle Ergebnisse

 

Text- und Bildquelle: Österreichischer Leichtathletik-Verband | Jedermannlauf / Theresa Marka

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