Vor ein bisschen mehr als einem Jahr gaben Tim Wafler, Raphael Kokas und Maximilian Schmidbauer ihr Olympiadebüt in Paris. Nun warten auf das Wiener Trio die Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile, wo sie sich nicht nur weiterentwickeln, sondern auch gute Ergebnisse einfahren wollen. Jeder aus dem Trio hat zwei Einsätze zu absolvieren.
Der größte Druck liegt wohl auf den Schultern von Tim Wafler, der als Weltranglistenerster der Ausdauerdisziplinen auf der Bahn im Velodrom der chilenischen Hauptstadt am Start stehen wird. Er eröffnet aus heimischer Sicht mit seinem Start im Scratch-Rennen am Donnerstag. 40 Runden gilt es dort zu absolvieren, ehe der finale Sprint über die Medaillen entscheiden wird. “Es ist ja sowas wie meine Lieblingsdisziplin, wo ich in der Vergangenheit auch am erfolgreichsten war“, so der 23-Jährige, der sich in diesem Jahr überraschend den Meistertitel auf der Straße im Burgenland sichern konnte.
“Die Vorbereitung war gut und ich müsste meine persönliche Bestform haben. Dementsprechend werde ich alles geben für ein gutes Ergebnis“, blickte er voraus. 2024 gewann er bei den Europameisterschaften in der Elite schon Silber im Scratch. Seinen zweiten Start wird er dann am Sonntag im Ausscheidungsrennen, wo alle zwei Runden der am schlechtesten platzierte Fahrer im Feld aus dem Rennen genommen wird, haben: “Im letzten Jahr war ich bei meinen beiden WM-Starts in den Top Ten, das ist in diesem Jahr schon das Mindestziel.“
Am Freitag steht dann Schmidbauer im Einsatz im Punkterennen, wo neben Rundengewinnen auch alle zehn Runden Bonuspunkte bei Zwischensprints gesammelt werden. Wer am Ende die meisten Zähler sammelt, ist im Endklassement ganz vorne. “Die Vorbereitung auf die Rennen war sehr gut, ich habe im Sommer viele Straßenrennen bestritten und auch teilweise sehr erfolgreich. Diese Form habe ich probiert zu konservieren und mit der bahnspezifischen Vorbereitung sollte es ganz gut laufen“, erklärte Schmidbauer im Vorfeld der Titelkämpfe.
Seit einer Woche ist das rot-weiß-rote Trio schon in der chilenischen Hauptstadt: “Es benötigt ein wenig Zeit, um sich an die trockene und staubige Luft zu gewöhnen, aber bislang lief alles sehr gut“, gab sich der ebenfalls 23-Jährige zuversichtlich. Vor seinem Aufstieg in die Elite war er im Punkterennen schon Europameister der U23 und auch im Madison gemeinsam mit Kokas 2022.
Am Sonntag steht das Duo erstmals bei Weltmeisterschaften gemeinsam am Start. Am Tags zuvor wird Kokas im Omnium, einem Mehrkampf bestehend aus vier Ausdauerdisziplinen, teilnehmen. “Es ist das erste Mal, dass ich bei Weltmeisterschaften in den Olympischen Disziplinen am Start stehe. Die Vorfreude ist groß, aber die Erwartungshaltung ist ein wenig gebremst, da diese zwei Rennen sicher von der Besetzung die schwersten sind für ein Ergebnis“, so der 20-Jährige. “Die Form ist gut, ich bin fit und freue mich, wenn es dann am Samstag losgeht“, erzählte der junge Wiener abschließend.
Text- und Bildquelle: ÖRV – Österreichischer Radsportverband



